Heizen mit Holz: Kaminöfen restlos aus, Holz ist knapp - mit Umfrage

Kaminofen mit Kochfunktion - extrem gefragt. Kaminöfen und Brennholz vielerorts ausverkauft, Wartelisten

BEZIRK HORN. "Ich habe mir gedacht, wenn sie uns das Gas abdrehen, brauchen wir etwas, worauf wir Wasser erhitzen können, zum Waschen und Kochen. Der Vorrat an Nudeln nützt uns nichts, wenn wir diese nicht kochen können", berichtet eine Mutter. "So etwas höre ich täglich 15 Mal", ist ein Verkäufer in der Öfenabteilung eines Baumarktes nicht überrascht.

Krise, Blackout, Krieg. Die Leute haben Angst, dass Gas und Strom ausfallen könnten, teuer ist es ja schon, und darum greifen sie vermehrt auf Holzöfen zurück. "Das ist schon seit dem Vorjahr so", bestätigt Werner Patzl vom Kaminofenstudio in Gars. "Küchenherde sind momentan der Renner." Ausverkauft sei er zwar noch nicht ganz, ein bisschen etwas hat er noch stehen, es ist aber weniger als in den Jahren davor.

"Der Trend ist sicher der Küchenherd, mehr als alles andere. Und auch Kaminöfen mit Kochfunktion für das Wohnzimmer sind extrem gefragt - und nur mehr auf Bestellung zu bekommen bzw. nur vereinzelte, wenige Geräte aus dem Schauraum."

Öfen: Lange Wartezeiten

Bei Baumärkten im Bezirk kann man Schwedenöfen/Dauerbrandöfen auch nur mehr bestellen. Die Lager vor Ort sind ausverkauft. Bei allen gibt es Wartezeiten.

Werner Patzl weiß: "Bestellungen dauern sehr lange, vielleicht zehn Wochen und noch länger, bis in den Sommer oder bei bestimmten Anbietern bis Oktober. Schwedenöfen und Dauerbrandöfen sind sehr gefragt, Pelletsöfen weniger, weil die vom Strom abhängig sind und man Pellets kaufen muss. Pausenlos kommen Kunden. Alles was bei mir gut geht, ist das, wo man unabhängig ist."

Holz wird z. T. rationiert

Aufgrund des Russland-Ukraine-Konflikts sind auch die Holzpreise aktuell volatil. Die Nachfrage nach Brennholz ist schon davor stark gestiegen. Bei knappem Angebot hat das Auswirkungen auf die Brennholz-Preise. Der Kauf von Holz gestaltet sich keinesfalls einfach. Bei einem Baumarkt sind noch nicht ganz sieben m³ zu haben, aber: "Die kann ich nicht alle an einen Kunden geben, andere brauchen auch was", heißt es bei einer telefonischen Anfrage eines Kunden. Holzbriketts gibt es dort heuer gar nicht mehr.

Tom Docekal, Baustoffhandel Gars

Tom Docekal, Baustoffhandel Gars, kennt die Problematik, er wollte auch einen 'Küchenofen wie früher' kaufen - keine Chance. Dass Holz sehr begehrt ist, kann er bestätigen: "Ja, momentan ist nicht mehr viel da", sagt Chef Docekal. "Wir haben nachbestellt. Ob wir etwas bekommen, wissen wir zurzeit nicht." (Der Preis für Buche, Trockenholz brennfertig war im Vorjahr 85 € und liegt heuer bei 115 €. Halbtrockenes kostet auch dieses Jahr, wie im Vorjahr, 85 €. Und diese Preise sind sehr günstig.)
In einem anderen Bauhaus gibt es noch genug Holz, wird uns am Telefon bestätigt.

Tipp eines Verkäufers im Bauhaus: "Nehmen Sie, was Sie kriegen können, und das schnell, die Preise werden noch weiter steigen - bei Öfen und bei Holz."