Landesgericht Krems
Teenager drohte mit Tod und trat Kontrahenten
Die beiden 17-Jährigen kannten sich aus einer Weiterbildungseinrichtung im Bezirk. Der eine, der sich nun wegen gefährlicher Drohung, schwerer Körperverletzung und Sachentziehung am Kremser Landesgericht verantworten musste, argwöhnte, dass der andere seiner Freundin nachstelle, obwohl er selbst eine Beziehung hatte.
Beziehungsende
Als die Freundin des Beschuldigten ihm im April per Social Media mitteilte, dass es aus sei und er die beiden kurz darauf zusammen in einem Supermarkt sah, tickte er aus. Er lauerte dem vermeintlichen Kontrahenten in den Räumlichkeiten der Ausbildungseinrichtung auf.
Gewürgt und getreten
Er griff den anderen von hinten an, würgte ihn und trat mit Stahlkappenschuhen auf den Kopf des am Boden liegenden ein. Vorher setzte er noch eine Nachricht an seine Ex ab, in der er schrieb, „der ist tot heute“.
Vor Gericht bekannte sich der Angeklagte schuldig. Er sei emotional überfordert gewesen. Das Opfer habe ihn und seine Freundin oft belästigt. Nach der Nachricht mit dem „Aus“ seiner Freundin sei er voll Hass gewesen.
Nur mit der Sohle
Allerdings habe er nur einmal mit der Sohle seiner Schuhe auf das Opfer hingetreten, nicht mit den Stahlkappen. Dann habe ein anderer auf ihn eingeredet abzulassen. Nachher habe er noch den Sattel des Fahrrades des Opfers abmontiert und in der Nähe versteckt. Damit habe er ihn ärgern wollen.
Diversion
Ex-Freundin und die Freundin des Opfers bestätigten den Vorfall als Zeugen. Auf Grund des jugendlichen Alters und der bisherigen Unbescholtenheit bot die Richterin die vorläufige Einstellung des Verfahrens mittels Diversion mit zweijähriger Probezeit an. Sie erteilte zusätzlich Auflagen wie Bewährungshilfe und Anti-Aggressionstraining. Der Täter nahm dies an, der Staatsanwalt überlegt noch. -Kurt Berger
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