Umfrage: Hälfte will Sommerferien kürzen

Johanna Angelmayr (24) unterrichtet als Gymnasiallehrerin in Wien | Foto: privat
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Sollen die Sommerferien verkürzt werden?

BEZIRK. Schulen befanden sich ein Jahr im Corona-Dauerlockdown, unterbrochen von einigen Wochen Präsenzunterricht.
Wie geht es Kindern und Eltern? "Man hat sich nach vielen Wochen daran gewöhnt, am Anfang war es aber heftig alles zu managen", sagt die berufstätige zweifache Mutter Christina Lindermair. "Nachdem ich eine Erstklasslerin zuhause habe und die Kinder den Grundstoff brauchen, war das nicht so gut. Annika tut sich leicht und arbeitet allein, ich weiß aber von Freundinnen, wenn sich Kinder nicht leicht tun, es schwierig ist, dass sie beim Lernen sitzen bleiben." Christina arbeitet z.Z. im Homeoffice. "Jan (fast 3) hab ich dann mit Farben beschäftigt, damit etwas Ruhe ist, aber dabei telefonieren war unmöglich."

Exklusive Umfrage

Eine exklusive Umfrage im Auftrag der Bezirksblätter NÖ und der RMA-Medien, durchgeführt von Karmasin, ergab auf die Frage "Verkürzung der Sommerferien?", dass 49,8 % der Niederösterreicher eine Verkürzung fordern, damit der Lernstoff nachgeholt werden kann. Für die Verkürzung ist Christina „auf keinen Fall". "Wir haben das ganze Jahr zu Hause gearbeitet, wie kommen die Kinder dazu, dass sie das jetzt büßen? Mit dem Lernstoff sind wir scheinbar dort, wo wir sein sollten." 75,7 % sagen bei der RMA-Umfrage in NÖ, dass Kinder die persönlichen Kontakte in der Schule sehr vermissen. "Ja sehr, weil ich ja meistens gearbeitet hab. Sie hat halt viel Fernsehen dürfen oder bei Oma spielen", so Christina. Maria Föderl, Angestellte und Autorin, ist für eine Verkürzung der Sommerferien. "Zumindest wäre ein durchgehendes Betreuungsangebot notwendig. Gerade in diesem Jahr!" Platz für ungestörtes Lernen habe man. "Michelle hat in ihrem Spielzimmer einen Schreibtisch, an dem sie arbeiten kann. Im Homeschooling sind wir aber meistens an den Esstisch umgezogen, damit ich mit ihr die Aufgaben durchgehen konnte." Ja, sie habe ihre Freunde sehr vermisst. "Wie erklärt man einem Kind eine Zeitspanne, die sonst auch keiner voraussehen kann? Zum Glück ist nun wieder die Schule geöffnet, damit sie zumindest ein paar ihrer Freunde wiedersehen kann."

Umdenken im Schulwesen

Corona hat im Schulwesen ein schlagartiges Umdenken erfordert. Für Lehrende als auch Lernende ist der digitale Unterricht eine Herausforderung. Johanna Angelmayr (24) ist Klassenvorstand einer 1. Klasse an einem Wiener Gymnasium. Anfangs war sie, wie viele Kolleginnen und Kollegen, mit der Situation überfordert. Die gute Organisation der Schulleitung sei in dieser Zeit sehr hilfreich. „Leider kann man im Online-Unterricht nicht für alle 26 Kinder so da sein wie im Präsenzunterricht. Es ist schwierig, den Überblick zu bewahren, teils ist die Videoqualität sehr schlecht, wenn mehrere Schüler die Kamera aufdrehen“, erzählt Johanna. Außerdem sei die Konzentration oft geschwächt, etwa durch digitale Medien oder Geschwister. Sie verstehe auch die Überforderung vieler Eltern, wenn die Kinder Hilfe benötigen, die Eltern aber dabei noch ihrem Beruf nachgehen. Auch sei enttäuschend, wenn die Lehrer erst durch die Medien aktuelle Vorgaben erfahren, das stelle alle vor Koordinationsprobleme. „Ich bin auf keinen Fall für eine Verkürzung der Sommerferien. In den bisherigen Ferien musste ich schon viel koordinieren und vorausplanen, da ist einiges an Zeit hineingeflossen. Die Ferien als Erholungszeit sind sowohl für Kinder als auch Lehrpersonal wichtig."

Präsenzunterricht bevorzugt

Eine Schülerin (17) bestätigt, dass sie den Präsenzunterricht vorzieht. „Während des Homeschoolings fehlte mir vor allem die Motivation, da man sich viel allein aneignen musste, die Mitschüler nur virtuell sehen konnte und dadurch weniger Austausch stattfand. Zu den normalen Hausaufgaben mussten wir beim Homeschooling noch zeitraubende Arbeitsaufträge für andere Fächer erledigen, in denen es sonst keine Hausaufgaben gibt." Auch sie halte von einer Verkürzung der Ferien gar nichts, da das Homeschooling eine zusätzliche Belastung darstelle und der Ausgleich unbedingt benötigt werde.

Johanna Angelmayr (24) unterrichtet als Gymnasiallehrerin in Wien | Foto: privat
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