Landesgericht Krems
Unverfrorener Dieb plünderte Hand- und Schultaschen
Mit an die 30 einschlägigen Vorstrafen belastet, nahm der 6o-jährige Tscheche am Landesgericht Krems auf der Anklagebank Platz. Schwerer gewerbsmäßiger Diebstahl, teilweise durch Einbruch, schwerer gewerbsmäßiger Betrug und Urkundenunterdrückung wurden ihm vorgeworfen.
Richter verwundert
Zu Beginn zeigte sich der Richter verwundert, denn der Beschuldigte gab an, vor seiner Verhaftung als Koch 3000 Euro monatlich verdient zu haben, ein Haus, eine Wohnung und mehrere Autos zu besitzen. Auf die Frage des Richters „warum gehen Sie dann stehlen“, meinte der Tscheche „ich weiß nicht, was mir da eingefallen ist“. Zu den Vorwürfen zeigte er sich teils geständig.
Unverfroren
Tatsache ist, dass der 60-Jährige im Waldviertel in den Bezirken Gmünd, Zwettl und Horn unverfroren in Schulen, Gesundheitseinrichtungen, Schwimmbäder marschierte und dort teils in den Aufenthaltsräumen oder Garderoben der Beschäftigten und Schüler deren Hand- und Schultaschen plünderte. Geldbörsen mit Bankomat-, Kreditkarten, Ausweisen und auch Handys waren seine Beute.
Mit Bankomatkarten bezahlt
Bargeld und Karten nahm er an sich, bezahlte damit später in Geschäften, Supermärkten, Trafiken, an Zigarettenautomaten kleinere Beträge. So musste er keinen Pin-Code eingeben. Die Börsen samt anderen Dokumenten warf er weg. Dann wechselte der Täter nach Wien, wo er schließlich verhaftet wurde.
Nachdem er bei vielen Behebungen oder Käufen gefilmt worden war, gestand er schließlich auch Taten, die er zuerst noch bestritten hatte. Der Richter verdonnerte den Tschechen zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft. Der Angeklagte nahm das Urteil an, ebenso die Staatsanwältin. Rechtskräftig. -Kurt Berger
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.