Wie ist der Berufsalltag nach dem Anschlag?
BEZIRKSBLÄTTER: Manuel, was war dein erster Gedanke, als du von den Anschlägen in Wien gehört hast?
MANUEL: "Ich war total erschüttert und sehr bestürzt. Ich bin in Wien geboren und aufgewachsen, wohne jetzt im Waldviertel, pendle aber jeden Tag nach Wien in die Arbeit. Es ist meine Heimatstadt und diese kenne ich eigentlich nur von der schönen Seite."
BEZIRKSBLÄTTER: Was ist dir durch den Kopf gegangen, als dir klar wurde, dass du jetzt in die Arbeit fahren musst? Hattest du Angst?
MANUEL: "Es ist natürlich kein schönes Gefühl gewesen. Ich bin bewusst aus Sicherheitsgründen am Tag nach dem Anschlag nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren, sondern mit dem Auto. Ich hatte ehrlich gesagt schon großen Respekt vor der Situation, die ja zu dem Zeitpunkt noch sehr ungewiss war."
BEZIRKSBLÄTTER: Wo ist dein Arbeitsplatz?
MANUEL: "Ich arbeite in Simmering, bei den Wiener Stadtwerken."
BEZIRKSBLÄTTER: Wirst du in Zukunft auch vermeiden, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, bzw. bist du jetzt ängstlicher als zuvor?
MANUEL: "Nein, ich werde wie gewohnt wieder mit den Öffis pendeln, ich finde es richtig und wichtig das Leben normal weiterzuführen. Angst ist genau das, was die Terroristen erreichen wollen."
Das Gespräch führte Christina Lindermair.
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