Braunkehlchen – Gurgltal

Foto: Stadtgemeinde Imst

Schon seit langer Zeit zählt das Braunkehlchen in Tirol zu den stark gefährdeten Vogelarten. Es brütet auf offenen, extensiv genutzten Wiesen und Weiden und gilt als Schirmart für eine artenreiche Kulturlandschaft. Früher in ganz Tirol weit verbreitet, sind heute nur noch wenige Regionen mit nennenswerten Populationen vorhanden. Aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft finden Bodenbrüter wie das Braunkehlchen keine angemessenen Lebensbedingungen mehr vor und potentielle Bruthabitate sind gebietsweise um bis zu 85 % zurückgegangen.
Durch die besonders naturnahe Flächenbewirtschaftung der regionalen Landwirte ist das Gurgltal, neben wenigen anderen Regionen, eines der letzten Gebiete mit noch stabilen Beständen. Um diese letzten Populationen auch künftig zu erhalten, sollten Wiesen möglichst wenig gedüngt, der Schnittzeitpunkt verzögert und Brachestreifen angelegt und über den Winter stehen gelassen werden. Als Wartenjäger benötigt das Braunkehlchen Ansitzwarten, um erfolgreich jagen zu können. Dazu werden Einzelbüsche, Schilfstreifen, Hochstauden und die vielerorts eigens aufgestellten Zaunpflöcke verwendet.
Eine spezielle Förderung im Rahmen des ÖPUL (Österreichisches Programm für eine umweltgerechte Landwirtschaft) unterstützt diese Maßnahmen zum Schutz von Wiesenvögeln. Gemeinsam mit der Vogelschutzorganisation BirdLife setzt sich auch das Land Tirol für den Erhalt der letzten Populationen ein und hat eigens dafür zwei Wiesenvogelbeauftragte bestellt. Neben Beratungsgesprächen und Informationen bezgl. Fördermöglichkeiten, soll vor allem durch Bewusstseinsbildung die Bedeutung dieser Indikatorart übermittelt werden.
Ende 2016 bzw. Anfang 2017 werden mit Absprache der Gemeinde an ausgewählten Standorten im Gurgltal Informationstafeln aufgestellt. Diese Tafeln sollen zusätzliche Informationen über die Schutzmaßnahmen für Wiesenbrüter liefern.

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