„Dämmerungszeit ist Einbruchszeit“

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TIROL. Mit dem Beginn der kalten Jahreszeit und der früh einsetzenden Dunkelheit steigt die Gefahr von Einbrüchen in Wohnobjekte. Täter nutzen die frühe Abenddämmerung – Tatzeiten meistens ab ca. 17:00 Uhr – und den Umstand, dass viele Menschen zu dieser Zeit noch nicht zu Hause sind um in Häuser / Wohnungen einzudringen und zu stehlen. Sie halten unauffällig in Siedlungsgebieten Ausschau nach geeigneten Objekten, beobachten wo keine Lichter brennen und vermutlich niemand zu Hause ist und brechen meistens über Terrassen-, Balkontüren oder Fenster im Erdgeschoss ein.

Oft wird es den Tätern zu leicht gemacht: Gekippte Fenster oder unversperrte Türen sind keine Seltenheit. Vielfach stellen auch verschlossene Fenster und Terrassentüren kein wirkliches Hindernis dar, zumal einfache Verriegelungssysteme, mit denen ein Großteil von Terrassentüren und Fenstern ausgestattet sind, keinen ausreichenden Einbruchschutz bieten und mit einfachen Werkzeugen – wie beispielsweise Schraubenzieher – schnell geöffnet werden können.

Die Polizei empfiehlt daher in diesen Bereichen die Verwendung von einbruchshemmenden Fenstern und Terrassentüren – bestehend aus hochwertigen Materialien, ausgestattet mit Sicherheitsverriegelungen und/oder Zusatzsicherungen. Bei Neu- und Umbau werden nach Ö-Norm B5338 geprüfte Elemente der Widerstandsklasse 1 – 4 empfohlen; bereits bestehende (ältere) Fenster und Terrassentüren können nachgerüstet werden. Sehr hoher Einbruchschutz wird beispielsweise durch Pilzkopfbeschläge und Zwillingsbolzenverschlüsse in Verbindung mit sperrbaren Fenster- oder Türgriffen erreicht.

Gelingt es den Tätern in das Wohnobjekt einzudringen, haben sie es vorwiegend auf Bargeld, Schmuck oder andere, leicht zu transportierende Wertgegenstände abgesehen. Daher ist es ratsam Wertgegenstände in einem Safe zu verwahren und am besten keine höheren Bargeldbeträge zuhause zu haben.

Gute Nachbarschaft und gegenseitige Hilfe sind besonders wichtig. Eine Vertrauensperson, die nach dem Rechten sieht, den Postkasten entleert und das Werbematerial von der Tür entfernt, leistet wertvolle Dienste. Wer Fremde um das Haus des Nachbarn schleichen sieht, sollte die Person ansprechen, im Zweifelsfall unverzüglich die Polizei verständigen. Auch fremde Fahrzeuge, die langsam durch die Gegend fahren, sollten erhöhte Aufmerksamkeit wecken.

Die Polizei ist rund um die Uhr unter Telefonnummer 059133 (zum Ortstarif) im Notfall über den Notruf 133 erreichbar.

Zahlen und Fakten:

Im Jahr 2014 hat es in Tirol 506, in ganz Österreich 17.109 Einbrüche (u. Versuche) in Wohnungen und Wohnhäuser gegeben. Somit wurden in Tirol nur ca. 2,9 % aller in Österreich angezeigten Einbrüche in Wohnobjekte verübt. Laut Statistik werden in den Monaten November bis Jänner ca. 58 % der Einbrüche zwischen 17:00 Uhr und 21:00 Uhr verübt – sogenannte „Dämmerungseinbrüche“.

Tipps der Kriminalprävention

Gute Nachbarschaft und gegenseitige Hilfe sind sehr wichtig. Zusammenarbeit schreckt Täter ab!
Vermeiden Sie Zeichen der Abwesenheit. Briefkästen leeren, Werbematerial beseitigen. Es soll kein unbewohnter Eindruck entstehen.
Schließen Sie Fenster, Terrassen- und Balkontüren, versperren sie Eingangstüren, auch wenn Sie nur kurz außer Haus gehen.
Vermeiden Sie Sichtschutz, der dem Täter ein ungestörtes Einbrechen ermöglicht und räumen Sie weg, was Einbrecher nutzen können (z.B. Leitern, Stühle, Werkzeug).
Verwenden Sie Licht, innen wie auch außen. Dabei können Zeitschaltuhren (zum Programmieren von Ein-Ausschaltzeiten) oder Bewegungsmelder (im Außenbereich) wertvolle Dienste leisten.
Sichern Sie Terrassentüren und ebenerdige Fenster mit Sicherheitsverriegelungen und/od. Zusatzsicherungen, ev. Alarmanlage.
Lassen Sie nur hochwertige Schösser, Schließzylinder und Sicherheitsbeschläge einbauen.

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