"Der Klettersteigbau geht in die falsche Richtung"

- Kritik an den schwierigen Klettersteigen: Alpinpolizist Norbert Zobl
- hochgeladen von Sieghard Krabichler
Weniger Unfälle, weniger Tote aber deutlich mehr Unfälle auf Klettersteigen
TIROL. "Das nasse Sommerwetter hat für die Sicherheit in den Bergen auch seines beigetragen", sagt der Präsident des Österr. Kuratoriums für alpine Sicherheit, Karl Gabl. Während in den Tiroler Bergen die Unfallzahlen nur gering zurückgingen (1.273 heuer, 1.292 im Vorjahr), starben im Zeitraum vom 1. Mai bis zum 20. Oktober 2014 zwölf Menschen weniger den Tiroler Bergen. Insgesamt waren 52 Bergtote zu beklagen.
Die Hauptursachen sind Abstürze durch Ausrutschen oder Stolpern (44 %) und Herz-Kreislaufversagen (41%). 47 Prozent der Todesopfer waren Inländer, 44 Prozent Deutsche. Die meisten Unfälle passierten beim Wandern, gefolgt vom freien Klettern. Signifikant um 48 Prozent höher waren die Unfallzahlen auf den Klettersteigen. "Hier geht der Bau solcher Klettersteige in die falsche Richtung. Immer größere Schwierigkeitsgrade fordern die Kletterer, viele können nicht mehr ihr Können abschätzen. Es werden die Karabiner nicht eingehängt oder die fehlende Kondition in den schweren Passagen sind Unfallverursacher", sagt Norbert Zobl, Leiter der Alpinpolizei in Tirol. 92 Menschen verunfallten heuer auf den beliebten Kletterrouten.
Trotz der rückläufigen Unfallzahlen hat die Tiroler Bergrettung nicht zuwenig Arbeit. GF Peter Veider sieht die größten Probleme in der Bewältigung des hochalpinen Geländes. "Viele sind schon beim Gehen in diesen Lagen überfordert, hier ist unser Haupteinsatzgebiet", sagt der Bergretter. Auch werden immer wieder fatale Fehler beim Abseilen begangen. "Diese wirken sich meist tödlich aus", sagt Veider.
In einem sind sich aber die drei Alpinspezialisten einig: "Nicht immer sind Leichtsinn, schlechte Kondition oder mangelnde Ausrüstung als Unfallursache erkennbar, manchmal ist es einfach nur Pech."


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