Stimmgewaltiger Auftakt in das TschirgArt Jazzfestival Imst 2019
Dianne Reeves – Königin des Jazz begeisterte am ersten Konzertabend

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IMST(alra). Mit Dianne Reeves hat der ArtClub Imst für das TschirgArt Jazzfestival 2019 gleich zum Programmauftakt am 2. Mai ein strahlendes Highlight gesetzt. Als Königin des Jazz gilt die Sängerin aus Denver seit Jahrzehnten zurecht.

Reeves ist eine der großen Diven der Gegenwart, die mit Eleganz, Stil und gewaltigem Stimmumfang ihre Auftritte magisch adelt. So geschehen auch in Imst, als die mehrfache Grammy-Preisträgerin imposant das weite Spektrum ihres Könnens präsentierte. Gesanglich voller Vielfalt und reich an technischer Brillanz lieferte Dianne Reeves Einblicke in ihre musikalische Erfolgsgeschichte. Diese verweist auf eindrucksvolle Stationen, darunter Touren mit Harry Belafonte, zahlreiche Auszeichnungen, musikalische Gastauftritte in der Serie Sex&the City und in George Clooneys Film „Good Night, and good luck", die eine Grammy Auszeichnung als Best Jazz Vocal Album für den Soundtrack einbrachte.

Stimmgewaltiger Auftritt

Mit begnadeter Raffinesse und emotionaler Tiefe gelang es Reeves mühelos das kundige Publikum des Jazzfestivals in intimer Atmosphäre in ihren Bann zu ziehen. Die Sängerin ließ sich begleitet von der starken vierköpfigen Band, durch unterschiedliche Genre treiben – Grenzen setzt sie sich stilistisch und gesanglich keine – die geballte Kraft ihrer Stimme nimmt sich herrlich frisch und modern in Pop-Nummern und ebenso getragen und satt in den Tiefen poetischer Balladen aus. Facettenreich spannte sie einen Bogen von Soul, Bossa, Swing bis Funk und Jazz. Mit der Ansage: „Better to build bridges than to build walls", unterstrich Reeves die essenziellen und bleibenden zwischenmenschlichen Werte und leitete damit über in ein Stück, das dem Verlust ihres Vaters gewidmet ist. Sie betört mit Anmut und Melancholie in "I remember", sie verlieh in einem phänomenalen Arrangement von Leonard Cohens "Suzanne" dem oft gehörten wunderbaren Klassiker neue Faszination. Mit "Mista" bot die Sängerin ein herrlich, rhythmisches Stück – mit durchaus ansteckender Wirkung – dem Wunsch der Diva wurde entsprochen und vom ohnehin schon bestens aufgewärmten Publikum kräftig mitgesungen.

Starke Begleiter

Das instrumentale Quartett mit Pianist Peter Martin, Reginald Veal am Bass und Terreon Gully an den drums als dynamische Rhythm Section sowie Romero Lubambo an der Gitarre lieferte die virtuose Palette für Reeves Klangbilder. Ausgedehnte Intros am Klavier, funkig-pulsierende Bassparts, treibend-kraftvolle drums und Eleganz und Feingefühl an Akustik- und E-Gitarre verfeinerten das top bestückte Programm. Gut akzentuiert zeichneten die Vier ihre eigenen starken Linien, die den Platz neben der großen Diva auf hohem Niveau ausfüllten. Reeves revanchierte sich bei ihrer Band sehr zur Freude des begeisterten Publikums, indem sie die Vorstellung der Musiker in gesungener Version vortrug.

Publikumsnähe und Bühnenpräsenz

„This is a Jazzfestival – let´s do some Jazz" , ermunterte Dianne Reeves ihre Bandmitglieder, die sie als „Familie" bezeichnet und setzte sogleich ihre Stimme als faszinierendes Instrument ein, das sie exakt beherrscht und eindrucksvoll über alle Bereiche der breiten Range abruft, teils im halsbrecherischen Wechsel von Höhen und Tiefen. Sie verleiht jedem Stück die passenden Nuancen – von sanften, leisen Tönen bis zum üppigen Volumen. Reeves, die 1956 geboren ist und mittlerweile auf mehr als 40 Bühnenjahre zurückblickt, fühlte sich mit ihren Musikern in Imst spürbar wohl. Sie vermittelte angenehme Bühnenpräsenz von der ersten bis zur letzten Konzertminute und schenkte dem Publikum viel Aufmerksamkeit. Die Konzertbesucher verwöhnte sie mit kleinen Geschichten, die auch von der langjährigen Zusammenarbeit mit der Begleitband erzählten. Ein kleines Set mit dem Gitarristen Romero Lubambo führte akustisch in seine Heimat Brasilien. Erinnerungen an die Musikgrößen Ivan Lins und Michael Brecker wurden geweckt und mit einer berührenden Version von "Like a lover" trafen Reeves Gesang und Lubambos Spiel alles, was das anspruchsvolle Zuhörerherz begehrte. Legendär sind nicht nur die Kollaborationen, auf die die große Sängerin und ihre Musiker zurückblicken können – auch die familiären Bande verknüpfen Reeves mit einer Legende – sie ist die Cousine des bereits verstorbenen Fusion-Jazz Musikers George Duke.

Besondere Atmosphäre

Einen Weltstar, Musik auf höchstem Niveau und eine gute Dosis Seelennahrung vom Feinsten bot das TschirgArt Jazzfestival mit Dianne Reeves. Die sympathische Sängerin war begeistert vom Event, der Umgebung, Stimmung und Publikum – das Publikum war glücklich, über die Möglichkeit mit einer der ganz großen Sängerinnen der Jazzwelt auf akustische Tuchfühlung gehen zu dürfen. Zahlreiche Fans waren aus der Schweiz, Deutschland und Südtirol angereist, um Reeves im Festival-Ambiente zu erleben. Der Abend endete nach fast eineinhalb Stunden geballter Divenpower mit Standing Ovations, Zugabe und einem hochzufriedenem Publikum.

Weitere Termine und Info unter: www.artclubimst.at

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