"Eine gute Lösung für beide Seiten"
Lärmschutzdebatte: Anrainer der Silzer Bahnstrecke könnten schon bald ruhigere Zeiten bevorstehen.
SILZ (sz). Uneinigkeit herrscht nach wie vor in der Gemeinde Silz, wo auch in der jüngsten Gemeinderatssitzung erneut das Thema "Lärmschutz" zur Debatte stand.
Wie berichtet haben sich in der Gemeinde zwei Fronten gebildet, die sich einerseits für einen Lärmschutz, andererseits vehement dagegen aussprechen. Bereits im Vorfeld lud Dorfchef Hermann Föger beide Parteien an einen Tisch, um eine zufriedenstellende Lösung für die Bewohner entlang der Bahnstrecke zu finden, einigen konnte man sich damals aber nicht.
Lösung aus dem Netz
Nach langer Suche ist Bürgermeister Föger nun im Internet auf eine "neue" Variante gestoßen, die sowohl Befürworter, als auch Gegner zufriedenstellen soll. Dabei handelt es sich um Lärmschutzwände von der Oberösterreichischen Firma ART, die niedriger und effizienter sein sollen als herkömmliche Lärmschutzwände. "Mit diesen Wänden bleibt der Blick in die Landschaft gewahrt und es wird mehr Lärm geschluckt", meint Föger. Dies sei deshalb möglich, weil die maximal ein Meter hohen Wände näher an der Schallquelle stehen, also direkt an den Gleisen.
Effizient
Ein wichtiger Bestandteil dieser Mauer ist Gummigranulat, das aus alten Reifen gewonnen wird. Bei Praxis-Tests in Oberösterreich wurden bereits erstaunliche Ergebnisse erzielt. Eine Lösung, die im Gemeinderat Zustimmung fand. "Es ist eine zukunftsweisende Investition. Der Gemeinderat hat diese Variante einstimmig beschlossen", freut sich Föger, der sich nun um die Einrichtung einer Teststrecke bemüht. "Als nächstes wird mit dem Land Tirol und den ÖBB ein Planungsvertrag erstellt werden", verrät Föger die nächsten Schritte und fügt an: "Ich hoffe, dass mit dieser Variante alle zufriedengestellt werden können."
Planungsvertrag
"Nachdem es einen positiven GR-Beschluss gibt, wird nun ein Planungsvertrag ausgearbeitet, dessen Ziel die Feststellung der aktuellen Lärmsituation ist und diese im Rahmen des Programms möglichen Schallschutzmaßnahmen in einer Arbeitsgruppe zu erarbeiten", erläutert Rene Zumtobel, Pressesprecher der ÖBB. In die schalltechnischen Untersuchungen werden nur Wohnobjekte mit Baugenehmigungsdatum vor dem 1. Jänner 1993 berücksichtigt, wie von Seiten der ÖBB ausgeführt wird.
"Sollte es zu Anspruchsberechtigten kommen, wo Kriterien wie Baugenehmigung und Lärmentwicklung erfüllt sind, kann ein Umsetzungsprojekt ausgearbeitet werden. Voraussetzung dafür ist eine Finanzierung, die zu 50 Prozent von den ÖBB, und zu jeweils 25 Prozent vom Land Tirol sowie der Standortgemeinde übernommen wird", so Zumtobel. Voraussetzung für die Förderung ist, dass die jeweilige Umsetzung auch den geltenden Richtlinien, wie Ausführung, Wirksamkeit, Genehmigung etc. entspricht, heißt es weiter von Seiten der ÖBB.
Ob, wann und mit welchen Kosten für ein derartiges Projekt zu rechnen ist, ist nicht bekannt.
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