Ganztagesbetreuung in Nassereith

In der jüngsten Sitzung des Nassereither Plenums wurde die - gesetzlich geforderte - Ganztagesbetreuung der Volksschüler beschlossen. Eine zusätzliche Vollzeit-Lehrerin wird angestellt, Räumlichkeiten in der Volksschule werden adaptiert und ein Mittagstisch eingerichtet. 50.000 Euro an Förderungen kommen vom Land Tirol. Bisher haben die Eltern von 23 Kindern eine Anmeldung zur Nachmittagsbetreuung eingereicht. Ein Jahr lang wird der Mittagstisch in der Volksschule organisiert, dann werden die Speisen im neuen Heim Via Claudia zubereitet. In der Volksschule Nassereith sind derzeit 105 Schüler angemeldet.
Schwieriger gestaltet sich die Organisation der Kindergartengruppen. Auch hier sollte eine Ganztagesbetreuung stattfinden, derzeit ist man sich aber über die baulichen Maßnahmen uneins. Fix ist, dass ein zusätzlicher Gruppenraum adaptiert werden muss. Wie dies umgesetzt werden soll, darüber scheiden sich die Geister. Während Vize-Bgm. Herbert Kröll eine Variante in Erdgeschoß umgesetzt haben will, fordert Dorfchef Falbesoner einen Zubau im Obergeschoß, "damit auch die vollen Förderungen ausgeschöpft werden können." Die Vorgeschichte dazu ist wenig erfreulich: Schon im vergangenen Jahr wurde ein Projekt verfolgt, das Kindergarten-Zubau und das Musikhaus in einem großen Vorhaben realisieren sollte. Dazu kam es aus Kostengründen nicht, zurück zum Start lautetete die Devise. Um insgesamt 205.000 Euro sollte nun der Umbau des Kindergartens vonstatten gehen. Gegenseitige Schuldzuweisungen dominierten die Diskussion, schließlich wurden die strittigen Punkte vertagt und das einstimmig. Das drohende Damoklesschwert über der Kommune heißt nämlich Schließung des Hallenbades und dies blockiert derzeit die Nassereither Gemeindepolitik. Solange man nicht konkret weiß, ob und wann die Schließung fixiert wird, kann man auch bei anderen Vorhaben nur bedingt handeln. Erstaunlich war zudem die Erkenntnis, dass das Projekt Kindergarten im vergangenen Jahr durch den Gemeinderat durchgewunken wurde, jetzt aber niemand mit der Architektur seine Freude hat. Begriffe wie "Schuhschachtel" und "Warze" wurden von den Mandataren bemüht. Zu guter letzt sorgte auch das Thema Musikkapelle für emotionale Wortmeldungen. Jeder will zwar für die Musikkapelle das Beste, man hat aber sehr unterschiedliche Vorstellungen zum Thema. Derzeit würde ein Neubau ohne Extras 778.000 Euro verschlingen, manche Gemeinderäte wollen alternativ den Gemeindesaal für die Musikanten adaptieren. Fazit: Nichts geht derzeit in Nassereith, das marode Hallenbad blockiert die Gemeindepolitik.

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