Zusammenschluss Hochoetz-Kühtai
Gerd Estermann greift Oliver Schwarz, GF des Tourismusverbands an

Der Widerstand gegen den Zusammenschluss Kühtai - Hochoetz ist auch in den Standortgemeinden groß (Gemeindeversammlung in Silz, am 25.01.2019) | Foto: Estermann
3Bilder
  • Der Widerstand gegen den Zusammenschluss Kühtai - Hochoetz ist auch in den Standortgemeinden groß (Gemeindeversammlung in Silz, am 25.01.2019)
  • Foto: Estermann
  • hochgeladen von Petra Schöpf

Email von Gerd Estermann an Oliver Schwarz:

Sehr geehrter Herr Schwarz,

ich kenne Sie auch nicht persönlich, weiß aber, dass Sie als Geschäftsführer von Ötztal Tourismus eine öffentliche Funktion bekleiden und daher wohl auch öffentlich kontaktierbar sein sollten, ohne dass man um Ihre persönliche Zustimmung anfragen müsste.

Leider muss ich feststellen, dass Sie in vielfacher Hinsicht nicht verstanden haben oder nicht verstehen wollen, worum es uns geht. Wir wollen auch keine emotional aufgeladene Stimmung produzieren. Emotionen müssen aber erlaubt sein, wenn es um grundlegende Fragen geht, welche die Menschen unmittelbar in ihrem Lebensbereich betreffen, wie etwa die Zerstörung von Erholungs- und Rückzugsgebieten und die nachhaltige Beeinträchtigung von Naturräumen vor ihrer Haustür, vor allem aber die Einschränkung der Lebensqualität nachfolgender Generationen.

Ist es die Abgehobenheit der Tourismusfunktionäre oder die fehlende Sensibilität gegenüber den Anliegen vieler Menschen, die eine Diskussion so schwierig macht? Längst sind die Grenzen des Wachstums erreicht und zum Teil schon überschritten. Dass Sie die Bedenken und Vorschläge auch von touristischen Gästen als realitätsfern bezeichnen, könnte auch daran liegen, dass sich Ihre Realität vielleicht ausschließlich am kommerziellen Nutzen der Berge orientiert. Die Zeit der Pioniere ist auch im Ötztal vorbei und viele Ötztaler wünschen sich eine Begrenzung der touristischen Aktivitäten mit all ihren Auswüchsen. Bislang kommen die Einheimischen und deren Bedürfnisse in den Plänen der Touristiker offensichtlich kaum vor, das wird sich in Zukunft ändern müssen.

Im Übrigen kenne und schätze ich die Schönheiten des Ötztals und bin dort oft auch im Sommer und Winter unterwegs. Das gleiche gilt wohl für die Mehrheit unserer UnterstützerInnen, die zu einem großen Teil Mitglieder der Alpinen Verbände, oft auch Bergführer und Bergrettungsleute sind. Es geht auch nicht um einen "Klassenkampf" zwischen Tourengehern und Pistenfahrern sondern um den Erhalt von Naturlandschaften für die kommenden Generationen. Der besondere Wert der Feldringer Böden und des Schafjoch, die in unseren Augen eine Einheit bilden, liegt nicht zuletzt auch in ihrer guten Erreichbarkeit, die es auch Familien und älteren Leuten ermöglicht, die Schönheit der Natur zu genießen.

Mit naturfreundlichen Grüßen
Gerd Estermann

Oliver Schwarz antwortete wie folgt

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

1 Kommentar

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.