Gewachsen im Schatten - Annemarie Regensburger präsentiert ihre Autobiografie

Mag.Gottfried Kompatscher, Abt Mag.German Erd, Annemarie Regensbruger, BGM Franz Gallop
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STAMS(alra). In der Orangerie des Stiftes Stams wurde am vergangenen Donnerstag das Buch „Gewachsen im Schatten“ der Oberländer Autorin Annemarie Regensburger, erstmals im Rahmen einer Lesung präsentiert. Die Schriftstellerin, in Stams geboren und aufgewachsen, erzählt in ihrer Autobiografie, die im Tyrolia Verlag erschienen ist und vor wenigen Tagen auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt wurde, die Geschichte einer Befreiung. Den Weg durch eine Realität, die sie mit ihrer Kinderseele kaum fassen, im Heranwachsen schwer ertragen und in den reifen Jahren, nicht verdrängen wollte und konnte. In vier Jahren entstand ein Werk, das in tiefer Ehrlichkeit, wohl aber auch in einem Kraftakt, den Blick zurück richtet, auf eine Kindheit in der sich das Leben zum Teil sehr hart an dem jungen Mädchen rieb. Der frühe Tod der Mutter, der tiefe Gräben in die Familie furchte und die Aufteilung der Kinder auf Pflegefamilien zur Folge hatte, war ein massiv einschneidendes Ereignis. Ebenso die schwere psychische Erkrankung des Vaters und die damit verbundenen Aufenthalte in der Nervenheilanstalt, traumatisierten nachhaltig. Mit starken gesellschaftlichen Vorurteilen behaftet, wurden psychische Erkrankungen während dieser Zeit zum Stigma für die Angehörigen. Gesellschaftliche Zwänge empfand Regensburger als eng und prägend, besonders das vorherrschende Frauenbild wurde von der wissbegierigen und mit einer tiefen Sehnsucht nach Weite und Offenheit denkenden und fühlenden jungen Frau, als ausgrenzend erlebt. In vielen ihrer Möglichkeiten eingeschränkt fand sie doch einen Weg aus diesem Schatten und schaffte es aufgrund ihrer Fähigkeit dem inneren Fühlen Sprache zu verleihen.
Die anerkennenden Grußworte kamen von Abt Mag. German Erd und BGM Franz Gallop, der sich besonders darüber freute, dass Annemarie Regensburger das Buch ihrer ehemaligen Heimatgemeinde Stams widmete. Zur Autorin und zum Werk sprachen Mag. Gottfried Kompatscher, Leiter des Tyrolia Verlages und Prof. Dr. Karl Mussak. Es wurde ganz besonders der Status des Buches als wertvolles Dokument einer stark spürbar vollzogenen Veränderung in der Gesellschaft in Tirol, betont. Aber auch das hohe Ansehen, dass Annemarie Regensburger in der österreicherischen Literaturlandschaft genießt, im besonderen ihre bisherigen Erfolge in der Mundartdichtung, wurden gewürdigt. Die musikalische Untermalung gestaltete der Sohn der Schriftstellerin, Urban Regensburger am Klavier.
Die Autorin Annemarie Regensburger, gereift zu einer kämpferischen und lebensbejahenden starken Frau, sowie zur erfolgreichen Literatin, befreite mit ihrem Roman nicht nur die eigene Lebensgeschichte aus der Sprachlosigkeit, sondern stellvertretend die Geschichte einer ganzen Generation, die dem epochalen Gesellschaftswandel in Sachen Emanzipation der Frau, Machtpositionen in Politik, Kirche und Wirtschaft, ihrer Zeit voraus war.

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