Hoteliers beklagen Zahlungsmoral
Harsche Kritik an Sozialen Diensten

Die ukrainischen Flüchtlinge fühlen sich im Hotel Lamm sichtlich wohl. | Foto: Privat
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  • Die ukrainischen Flüchtlinge fühlen sich im Hotel Lamm sichtlich wohl.
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Die Tiroler Sozialen Dienste (TSD) sehen sich mit zahlreichen Vorwürfen konfrontiert. Zuletzt kam es im Hotel Lamm in Tarrenz zu unschönen Szenen. 

TARRENZ. Die Tiroler Sozialen Dienste (TSD) hatten im Tarrenzer Hotel Lamm bis vor kurzem rund 40 ukrainische Flüchtlinge untergebracht. Diese waren gut integriert und konnten die Infrastruktur des Hotels benutzen.
Das hat sich aber innerhalb weniger Tage grundlegend verändert. Nachdem Hotelchefin Katja Rauchberger einen höheren Tagessatz für die Flüchtlinge gefordert hatte, wurde vom TSD sämtliche Kontakte abgebrochen und die Flüchtlinge kurzfristig nach Innsbruck verbracht.
Beinahe 20 Ukrainerinnen haben jedoch bereits Arbeit gefunden und haben sich quasi privat im Hotel Lamm zu einem sozialen Tarif eingemietet. Der Ärger über die TSD ist jedenfalls groß.

Schwere Vorwürfe

Katja Rauchberger erhebt schwere Vorwürfe gegen die Landesorganisation: "Weder Telefonate noch Mails meinerseits wurden beantwortet, der Kontakt schlichtweg stillgelegt. Dass die Flüchtlinge kommentarlos innerhalb weniger Tage willkürlich in Innbruck verfrachtet wurden, hat viele Tränen verursacht und ist eine unmögliche Gangart der TSD."
Rauchberger, aber auch andere Unterbringer beklagen zudem, dass die Zahlungsmoral der TSD zu wünschen übrig lässt. "Die TSD ist zwei Monate mit den Zahlungen in Verzug, es ist nicht einzusehen, dass wir das Ganze quasi vorfinanzieren müssen und dann noch dem Geld nachlaufen", so der Tenor.

"Einvernehmliche Trennung"

Die TSD teil dazu mit, "dass Vollversorgerunterkünfte grundsätzlich über einen Tagsatz pro KlientIn abgerechnet werden, der vonseiten des Bundes vorgegeben wird. Seitens der TSD wurde die Zusammenarbeit mit der Unterkunft einvernehmlich beendet und alle offenen Fragen beantwortet."
Warum die Zahlungverzüge stattfinden erklärt der TSD mit Allgemeinplätzen: "Eine ordnungsgemäße und fristgerechte Zahlungsabwicklung liegt im wesentlichen Interesse der TSD. An der Optimierung von derzeit bekannten Prozessschwachstellen – vor allem im Zuge eines Personalwechsels sowie Systemanpassungen – wird bereits unter Hochdruck gearbeitet."

Wenig Transparenz

Auch die Zahlungsmodalitäten sind wenig transparent, wie vielfach behauptet wird. Bargeld in Kuverts wird ohne Auszahlungsbestätigung ausgehändigt.
Warum keine Bestätigung, wenn mitunter später Forderungen auftauchen, die nicht mehr nachvollziehbar sind? 
Die Tiroler Sozialen Dienste meinen dazu: "Derzeit werden die Zahlungsmöglichkeiten auf bargeldlose Methoden umgestellt, um die Abwicklung nochmals zu optimieren. Die Auszahlungsbelege, die vonseiten der KlientInnen unterzeichnet werden, sind im internen System abgespeichert und können auf Anfrage als Bestätigung zur Verfügung gestellt werden."

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TSD

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