Stadtgemeinde Imst
Historische Bausubstanz soll erhalten werden

In Imst gibt es zahlreiche erhaltenswerte Gebäude | Foto: Stadtgemeinde Imst
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IMST. In vielen Orts- und Stadtkernen Tirols stehen immer mehr alte und teils historische Gebäude leer, so auch in der Bezirkshauptstadt Imst. Dagegen hilft ein Konzept, das sich mittlerweile in Gemeinden Nord- und Südtirols bewährt hat und kürzlich vorgestellt wurde:
Zur Wiederbelebung alter oder leerstehender Gebäude wird den Eigentümern eine Beratung für eine zeit- und objektgemäße Sanierung angeboten. Unterstützt wird die Gemeinde dabei von einem Team von Fachleuten aus Bauhistorik, Architektur, Restaurierung und Stadtentwicklung, sowie der Förderung aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung.

Gemeinderat und Umweltreferent Norbert Praxmarer, Gemeinderätin und Obfrau des Regiovereins Brigitte Flür, Bürgermeister Stefan Weirather, Architektin DI Kraneweitter Katharina vom Team Architekten und DI Gebhard Tschavoll vom Regiomanagement

  | Foto: Stadtgemeinde Imst
  • Gemeinderat und Umweltreferent Norbert Praxmarer, Gemeinderätin und Obfrau des Regiovereins Brigitte Flür, Bürgermeister Stefan Weirather, Architektin DI Kraneweitter Katharina vom Team Architekten und DI Gebhard Tschavoll vom Regiomanagement

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Evaluierung als ersten Schritt

Um zu wissen, wo der Schuh drückt, muss zuerst eine Bestandsaufnahme vorgenommen werden. Daher werden beginnend mit Oktober die Mitglieder des Expertenteams flächendeckend Gebäude und ihre Umgebung in Ober- und Unterstadt aufnehmen. Die Inventarisierung hat das Ziel einen Baukultur-Kataster für Imst anzulegen, in dem sämtliche Objekte zumindest mit Lage, Bild und Kurzbeschreibung verzeichnet sind. In weiterer Folge können wertvolle und besondere Gebäude auch von Innen begutachtet werden. „Das Ganze beruht auf einem Miteinander mit den Hauseigentümern, es soll dies vor allem Beratung und Unterstützung für die Eigentümer darstellen, auf freiwilliger Basis, ohne Zwang“, gibt Bürgermeister Stefan Weirather Entwarnung für eventuelle Befürchtungen, dass hier ein Schutzstatus durch die Hintertür aufgezwungen wird.

Foto: Stadtgemeinde Imst

Unverbindliche Gespräche

Im Vordergrund steht die Sensibilisierung für den Umgang mit Altbeständen. Wer möchte, kann die Fachkenntnisse von in der Sanierung von Altgebäuden erfahrenen ArchitektInnen und BauhistorikerInnen in Form eines Beratungsgesprächs in Anspruch nehmen.
Die Nassereither Bauhistorikerin Katharina Kranewitter koordiniert die Arbeiten des Teams vor Ort. Sie kennt die Thematik aus mehreren Vorprojekten in Nord- und Südtirol, wo sie bereits spezifische Kartierungen zum baukulturellen Erbe durchgeführt hat. „Durch unsere Arbeit fördern wir die Bewusstseinsbildung der Bevölkerung für ihre gebaute Stadt, aber auch die ebenso bedeutenden und prägenden Zwischenräume“, erläutert Kranewitter. Wichtig ist neben der Erhebung vor allem ein niederschwelliger Zugang interessierter Eigentümer zu einer Beratung. Die Erfahrung aus anderen Orten wie z.B. der Stadt Rattenberg zeigt, dass es oft einen „zündenden Funken“ braucht, also ein Objekt, bei dem es beginnt und andere Hausbesitzer dann dafür begeistert, ebenfalls in die Sanierung zu investieren.

Förderung "Terra Raetica"

Die Förderschiene Interreg der Europäischen Union steht für grenzüberschreitende Zusammenarbeit. „Insbesondere im Vinschgau gibt es bereits gelungene Revitalisierungsprojekte, die den Verantwortlichen in der Gemeinde Imst auch im Rahmen einer Exkursion nähergebracht werden“ verweist Gebhard Tschavoll vom Verein Regionalmanagement Imst auf das Konzept des Austausches im Projekt. Das Projekt „Baukultur und Leerstandsmanagement Terra Raetica“, das zusätzlich zum Programm Interreg Italien Österreich auch aus Mitteln des Referats für Dorferneuerung des Landes Tirol gefördert wird, hat ein Gesamtvolumen von 50.000 Euro und eine Laufzeit bis Ende 2022.

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