LR Gabriele Fischer in Imst
Imster Kinderschutz-Zentrum feierte Jubiläum

Präsentierten im Rahmen der Jubiläumsfeier das Kinderschutzzentrum Imst, v. l.: Astrid Lanza, Leiterin des Kinderschutz Tirol, Petra Sansone, Geschäftsführerin der Tiroler Kinder und Jugend GmbH, LRin Gabriele Fischer und Bürgermeister Stefan Weirather. | Foto: Land Tirol
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  • Präsentierten im Rahmen der Jubiläumsfeier das Kinderschutzzentrum Imst, v. l.: Astrid Lanza, Leiterin des Kinderschutz Tirol, Petra Sansone, Geschäftsführerin der Tiroler Kinder und Jugend GmbH, LRin Gabriele Fischer und Bürgermeister Stefan Weirather.
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Seit mittlerweile 20 Jahren gibt es das Kinderschutzzentrum in Imst, das seit vergangenem Jahr in der Bundesstraße 3 zu finden ist. Ein Jubiläum mit bitterem Beigeschmack: Die Fallzahlen steigen.

IMST. Als eines der tirolweit fünf Kinderschutzzentren richtet es sich an von Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche sowie deren Erziehungsberechtigte und das gesamte HelferInnensystem. Im Rahmen einer Jubiläumsfeier anlässlich des 20-jährigen Bestehens wurde das Kinderschutzzentrum Imst heute, Mittwoch, einmal mehr präsentiert und seine Bedeutung hervorgehoben.
„Jedes Kind hat das Recht auf Geborgenheit und Sicherheit. Ist das Kindeswohl gefährdet, sind wir als Gesamtgesellschaft gefordert: hinschauen, eingreifen und entsprechende Hilfe und Unterstützung leisten. Die Kinderschutzzentren schaffen für Kinder und Jugendliche mit Gewalterfahrung einen geschützten Rahmen und begleiten sie auf dem Weg hin zu einem gewaltfreien Leben“, betont Soziallandesrätin Gabriele Fischer.

Umfassendes Angebot

Die Kinderschutzzentren bieten ein umfassendes und individuell abgestimmtes Unterstützungsangebot, das aus Beratungen, Psychotherapien im Kontext der Kinderschutzarbeit, Prozessbegleitung, Präventionsprojekten sowie Schulungen und Seminaren zum Thema Gewalt gegen Kinder und Jugendliche besteht.
Durch die jahrzehntelange Erfahrung haben sich die Kinderschutzzentren als spezialisierte Facheinrichtungen für sexualisierte Gewalt an Kinder und Jugendlichen etabliert.
„Rund die Hälfte der Klientinnen und Klienten, die sich an die Kinderschutzzentren wenden, sind Kinder und Jugendliche, die selbst von Gewalt in jedweder Form betroffen sind. Die andere Hälfte sind Eltern und Erziehungsberechtigte sowie Personen aus dem Bezugssystem der Kinder und Jugendlichen oder Personen, die in ihrer beruflichen Arbeit oder privat mit diesem Problem konfrontiert wurden“, berichtet Petra Sansone, Geschäftsführerin der Tiroler Kinder und Jugend GmbH – eine Gesellschaft des Landes Tirol und die Dachorganisation aller Kinderschutzzentren Tirols.

1.200 Beratungen mit 470 Personen

Im Kinderschutzzentrum Imst sind aktuell vier MitarbeiterInnen tätig. Im vergangenen Jahr führten sie fast 1.200 Beratungen mit rund 470 beteiligten Personen durch.
„Die meisten Fälle – 2021 waren es 860 – standen in Verbindung mit Kindesmisshandlungen und sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Zu etwa 60 Prozent sind es Mädchen und junge Frauen, die sich an das Kinderschutzzentrum Imst wenden“, führt die Leiterin des Kinderschutz Tirol, Astrid Lanza aus.
Seit April 2021 befindet sich das Kinderschutzzentrum Imst am neuen Standort in der Bundesstraße 3. In den größeren und freundlichen Räumlichkeiten können nun auch Psychotherapien in Kleingruppen stattfinden.
2021 wurden in Imst Psychotherapien im Ausmaß von 181 Stunden sowie Prozessbegleitungen im Ausmaß von 60 Stunden durchgeführt. Im Rahmen der Jubiläumsfeier hatten Schulgruppen sowie weitere Interessierte die Möglichkeit, die Räumlichkeiten des Kinderschutzzentrums Imst zu besichtigen.

KooperationspartnerInnen

„Ein Grundsatz unserer Arbeit ist die professionelle Kooperation mit anderen Hilfseinrichtungen“, beschreibt Sansone. So arbeitet das Team des Kinderschutzzentrums Imst etwa eng mit den SozialarbeiterInnen der Referate Kinder und Jugendhilfe an den Bezirkshauptmannschafen Imst und Landeck zusammen. Durch entsprechende Vernetzungen sind gezielte Interventionen und die rasche Erarbeitung von Hilfsmaßnahmen möglich, die Kinder und Jugendlichen den Ausstieg aus der Gewaltsituation ermöglichen und sie vor weiteren Gewalterfahrungen schützen.
Auch für die Stadtgemeinde Imst stellt das Kinderschutzzentrum einen wichtigen Baustein in der Beratungslandschaft dar. „Kinder sind unser höchstes Gut und nicht nur als Vater, sondern auch als Bürgermeister schätze ich die Arbeit des Kinderschutzes in hohem Maße, um Kindern die verdiente Sicherheit zu geben“, sagt Bürgermeister Stefan Weirather.
Kinderschutz imst

Kinderschutzzentrum Imst eröffnete neue Räumlichkeiten

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