Leserpost: Wo ein Wille, da eben nicht überall ein Forstweg

Die Gemeinde Imst beabsichtigt zwei Forstwege mit 3,4 Kilometern Gesamtänge und LKW-Breite auf den Faller (manchen besser bekannt als Arzeinkopf) zu bauen. Forstwege sind zur forstwirtschaftlichen Nutzung und zur Wahrung der Schutzwaldfunktion notwendig. Diese beiden Argumente spielen bei der großzügigen Erschließung des Fallers keine tragende Rolle, wie mir aus Fachkreisen versichert wurde. Forstwege ziehen langfristig aber auch negative Folgen nach sich, die in der Diskussion gerne in den Hintergrund gedrängt werden. Sie führen Wanderer, Radfahrer, Motocross- und Geländefahrer usw. in bislang ruhige, entlegene Waldgebiete. Sie engen damit den Lebensraum vieler Tiere mehr und mehr ein, stören natürliche Abläufe, beeinträchtigen das Landschaftsbild erheblich und belasten das Gemeindebudget langfristig - Stichwort Wegerhaltung. Der Faller ist der letzte noch nicht erschlossene Berg in Imst, er ist Rückzugs- und Einstandsgebiet diverser Tierarten und stellt ein intaktes Landschaftsbild, frei von Wegnarben, dar. Der Wald hat nicht nur wirtschaftliche Interessen, sondern auch viele andere Aufgaben zu erfüllen. Auch den letzten Berg in Imst mit gewaltigen, kostenintensiven Forstwegen zu erschließen ist weder ein Zeichen von Um- noch von Weitsicht. Wie andere positive Beispiele zeigen, ist eine schonende Nutzung durch andere, ebenfalls geförderte Methoden ohne weiteres möglich. Allerdings gilt: Wo ein Wille, da eben nicht überall ein Forstweg.
Hanni Thurner, Imst

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