Zahlreiche Hürden
Licht und Schatten im Tourismus

Anna Kurz und Franz Staggl zeigen sich vorsichtig optimistisch. | Foto: Perktold
  • Anna Kurz und Franz Staggl zeigen sich vorsichtig optimistisch.
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Inflation und Konsumzurückhaltung macht das Leben der heimischen Touristiker nicht leichter. Auch das Interesse an Vernetzung ist ausbaufähig.

MILS BEI IMST. Die bisherige Sommersaison läuft regional unterschiedlich, berichtet das neue Tourismus-Duo in der Tiroler Wirtschaftskammer Anna Kurz und Franz Staggl beim Tourismus-Stammtisch in der Trofana Tyrol.
Die beiden Oberländer sind seit wenigen Monaten im neuen Amt und derzeit mit zahlreichen Baustellen konfrontiert: „Der Tourismus ist längst kein Selbstläufer mehr. Von der Teuerung bis zum Fachkräftemängel hat unsere Branche derzeit mit vielen Herausforderungen zu kämpfen“, weiß Anna Kurz.

Luft nach oben

Dazu kommt: Nach zwei absoluten Rekordsommern ist derzeit in vielen Regionen noch Luft nach oben. Franz Staggl: „Wir sind bei weitem nicht ausgebucht und spüren zudem eine Zurückhaltung bei den Gästen, was die Konsumation vor Ort betrifft.“
Ein schöner Herbst könnte die Endbilanz noch retten.
„Tatsache ist: Wenn der Wirtschaftsmotor Deutschland stottert, sind die Folgen auch in den Tourismusregionen zu spüren“, weiß Staggl, der auch für die heurige Wintersaison in einigen Regionen und Kategorien mit Rückgängen rechnet: „Solange die Inflation in Österreich und unseren Nachbarländern so hoch bleibt, ist keine Entspannung in Sicht.“

Hohe Zinsen

Die hohen Zinsen führen unterdessen auch dazu, dass seitens der Betriebe kaum investiert wird. „Der Tourismus als wichtige Konjunkturlokomotive für den Bau fällt heuer weg“, erklärt der Hotelier, der sich in diesem Zusammenhang die Wiedereinführung der Investitionsprämie als vorübergehende Maßnahme vorstellen kann. 
Von einem fliegenden Wechsel der in der Industrie frei werdenden Mitarbeitenden halten die beiden Touristiker indes wenig: „Der Weg vom Bauarbeiter zum Spitzenkoch ist dann doch sehr weit. Zum anderen sind diese Leute dann auch schnell wieder weg, wenn die Industrie wieder anzieht“, so Anna Kurz.
Vielmehr wird seitens der Sparte auf den eigenen Nachwuchs gesetzt. Mit einem eigenen Tourismus-Wimmelbuch sollen künftig schon die Kleinsten gezielt angesprochen werden sowie die Lehrausbildung digitalisiert und modernisiert werden.

Wünsche an die Politik

„Gemeinsam mit der Tirol Werbung soll der Tiroler Tourismus künftig auch als eigene Arbeitgebermarke stärker kommuniziert werden,“ so Anna Kurz. Tatsächlich wurden die Rahmenbedingungen in den letzten Jahren enorm verbessert, die Lehrlingseinkommen erhöht und auch bei den jüngsten Kollektivverhandlungen hat der Tourismus überdurchschnittlich abgeschlossen.
Als neue Branchenvertreter wollen die beiden in den nächsten Monaten durch die Bezirke touren und sich bei den Tourismus-Stammtischen ein aktuelles Bild der Lage machen. Im Herbst ist dann ein gemeinsamer Gipfel mit Tourismuslandesrat Mario Gerber geplant.
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