Weltspartag stellt Wissen der Jugend auf den Prüfstand
"Machen wir unsere Kinder zu Aktionären"

- In der HAK Imst ist das Wissen um Finanzen fest im Lehrplan verankert. Das ist nicht bei allen Schulen der Fall.
- Foto: Foto: Perktold
- hochgeladen von Clemens Perktold
Der Weltspartag lenkt die Aufmerksamkeit auf ein Thema: Um das Finanzwissen unserer Kinder und Jugendlichen ist es nicht gut gestellt. Das ergab zuletzt eine Studie der Arbeiterkammer und der Universität Innsbruck. Dabei ist mangelndes Wissen einer der Hauptgründe warum viele Menschen nicht in ertragreiche Anlageformen investieren.
IMST. Auch die heimischen Banken laden ihre großen und kleinen Kunden am 31. Oktober zum Weltspartag und haben dabei so manche Überraschung vorbereitet. Es gibt aber Nachholbedarf, was das Wissen der Jugend rund um das Geldwesen betrifft. Die Niedrigzinspolitik der Notenbanken macht Sparen nicht nur unattraktiv, sie schafft auch eine Generation ohne ausreichende private Altersvorsorge und birgt damit die Gefahr der Altersarmut für einen großen Teil unserer Gesellschaft. Das hat auch verheerende Auswirkungen auf unsere Wirtschaft, wenn diese Gruppe als Konsumenten ausfällt, so Michael Posselt, von der Wirtschaftskammer Tirol. Was es dazu braucht, ist finanzielle Bildung, die schon in der Volksschule anfängt und Kindern die wesentlichen Zusammenhänge von Wirtschaft, Unternehmen und Gewinnen sowie sich daraus ergebenden Zinsen und Renditen erklärt, so Posselt. Und diese Aufgabe komme nicht nur den gewerblichen Finanzdienstleistern zu, nimmt der Kammerfunktionär die Lehrer in die Pflicht. Viele sehen nämlich in den Schulen den Ausgangspunkt der Misere. Dabei lasse ein Blick auf die Lehrpläne deutlich mehr Wirtschafts- und Finanzbildung zu, als letztendlich bei den Jugendlichen vorhanden ist, so Posselt. So sollten laut Lehrplan der dritten Klassen AHS und NMS volkswirtschaftliche Zusammenhänge gelehrt werden. Die weltweite Verflechtung der heimischen Wirtschaft, das Erfassen der grundlegenden Zusammenhänge der Marktprozesse, aber auch das wirtschaften im privaten Haushalt sind im Lehrplan verankert, in Mathematik auch die Zinsrechnung. Allerdings lässt der Lehrplan Spielraum für individuelle Schwerpunktsetzungen im Unterricht und diese werden für andere Themen genutzt.
Dabei sind Kinder und Jugendliche durchaus an wirtschaftlichen Zusammenhängen und dem Umgang mit Geld interessiert. Sie alle erleben den täglichen Einsatz von Geld und beginnen schon früh damit, eigene ökonomische Entscheidungen zu treffen und Geld auszugeben. Man sollte daher schon im Volksschulalter beginnen, ein Grundverständnis für Geld und Wirtschaft zu fördern. Darauf aufbauend kann in der Unterstufe auf die Themenbereiche sparen und anlegen in Verbindung mit Zinsen, Inflation aber auch Risiko eingegangen werden. Dabei geht es nicht darum, aus jedem Schüler einen Finanzexperten oder Börsenspezialisten zu machen, sonder darum, zu erkennen, welche finanziellen Herausforderungen auf jeden von uns zu kommen und von welchen Konzepten und Zusammenhängen man eine Ahnung haben muss, um diese besser einschätzen und bewältigen zu können. Und da gehört die private Altersvorsorge zwangsläufig dazu.
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