Neue „Eisenbahnbrücke Ötztaler Ache“ in Betrieb

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ROPPEN. Seit vergangenem Sonntag ist die Westbahnstrecke zwischen Ötztal und Roppen um eine eisenbahntechnische Meisterleistung reicher. Genau nach Zeitplan zum Ende der 16-tägigen Sperre der Arlbergstrecke wurde die neue Eisenbahnbrücke über die Ötztaler Ache für den Bahnverkehr pünktlich um kurz nach 20 Uhr freigegeben.

Ziellinie punktgenau auf die Minute erreicht
Vor der Inbetriebnahme der 145 Meter langen Brücke für den täglichen Zugverkehr, wurde eine technische Belastungsprobe durchgeführt. Im Beisein von den beiden Bürgermeistern Ingo Mayr (Roppen) und Josef Leitner (Haiming) sowie dem verantwortlichen ÖBB-Projektleiter Günter Oberhauser, wurde das neue Bauwerk, das die beiden Gemeinden eisenbahntechnisch miteinander verbindet, um 18:30 Uhr mit einem Gespann aus mehreren Lokomotiven mit einem Gesamtgewicht von rund 250 t erstmalig befahren. Dabei wurden die beim Befahren entstehenden Schwingungen genau gemessen und ausgewertet. Durch die Techniker wird überprüft ob die Berechnungen mit den Ergebnissen in der Praxis übereinstimmen. Nach dem positiv durchgeführten Belastungstest wurde die Brücke für den Zugverkehr freigegeben. Projektleiter Günter Oberhauser von der ÖBB-Infrastruktur AG zeigt sich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden: „Wir haben die Ziellinie praktisch punktgenau auf die Minute erreicht. Dafür möchte ich mich bei allen Beteiligten herzlich bedanken. Mein Dank gilt auch den Bahnkunden und den betroffenen Anrainern für das entgegengebrachte Verständnis.“ Seit Sonntagabend rollen die Züge über die neue „Eisenbahnbrücke Ötztaler Ache“. Die alte, wartungsintensive Brücke über die Ötztaler Ache ist nun endgültig Geschichte und wird ab Oktober 2011 abgetragen.

Weniger Bahnlärm und verlässliche, nachhaltige Infrastruktur
Seit Herbst 2010 haben Spezialfirmen im Auftrag der ÖBB Infrastruktur AG am Bau der neuen Eisenbahnbrücke über die Ötztaler Ache gearbeitet. 500 t Stahl, 600 t Schotter und 1.800 t Beton wurden in der neuen, 2.900 t schweren Brücke verbaut. Ein durchgehendes Gleisschotterbett auf der Brücke sorgt für eine deutlich geringere Lärmentwicklung. In der letzten heißen Phase waren über 40 Facharbeiter im Schichtbetrieb rund um die Uhr im Einsatz, um den Neubauabschnitt mit einer Länge von 700 m über zwei Anschwenkbereiche in die neue ÖBB-Streckenführung einzubinden. Mit der neuen Eisenbahnbrücke über die Ötztaler Ache wurde ein weiterer, wichtiger Meilenstein für den Bahnverkehr in Tirol gelegt. Die 145 m lange Brücke kann künftig von den Zügen spürbar leiser und mit 80 km/h doppelt so schnell als bisher befahren werden. Pünktlichere Bahnfahrten, weniger Bahnlärm und eine verlässliche, nachhaltige Infrastruktur sind garantiert.

Zahlen – Daten – Fakten zum Projekt:
Baubeginn: November 2010
Inbetriebnahme: 21. August 2011 – nach Ende Arlbergbahnsperre
Investition: 8 Mio. € (zu 100% ÖBB-Infrastruktur AG)
Brückenwerte: 145 m lang 2.900 t schwer / 500 t Stahl, 600 t Schotter, 1.800 t Beton
Baumaßnahmen:
Einrichten einer 700 m langen Baustellenfläche
Untersuchung des Baufeldes nach etwaigen Kriegsrelikten
24 Betonbohrpfähle (20m tief) in Untergrund als Lastenauflagefläche
Errichten von zwei neuen Brückenpfeilern sowie zwei Widerlagern
Einheben von sechs Einzelverbundtragwerken durch Mobilkran
Fertigstellung der „leisen“ Brücke mit durchgehendem Schotterbett
Einbinden der Brücke ins Schienennetz mit neuem Streckenverlauf
Belastungsprobe um Schwingungen zu messen
Abriss der alten Brücke, Erdbauarbeiten, Rekultivierung ab Herbst 2011

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