Wintertraum in Sölden 1945
Ötztaler Museen laden zu historischer Tagebuch-Lektüre

- Ab Sonntag, 13.12., bieten die Ötztaler Museen mit den Einblicken in ein Tagebuch ein neues kulturhistorisches Angebot an.
- Foto: Ötztaler Museen/Österreichische Nationalbibliothek
- hochgeladen von Petra Schöpf
Nach dem Ötztaler Online Dialektwörterbuch und den Bilderspaziergängen laden die Ötztaler Museen kurz vor Weihnachten zu einem neuen Online-Angebot ein. Im Zentrum steht ein 75 Jahre altes Tagebuch, in das ein Wiener Tourist, ausgehungert und noch mit der Verarbeitung des letzten Kriegsjahres beschäftigt, akribisch seine Urlaubserlebnisse notierte.

- Ab Sonntag, 13.12., bieten die Ötztaler Museen mit den Einblicken in ein Tagebuch ein neues kulturhistorisches Angebot an.
- Foto: Ötztaler Museen/Österreichische Nationalbibliothek
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Rudolf Gernat kam Mitte Dezember 1945 für fünf Wochen nach Sölden, wo er bei Familie Kneisl im Grünwaldhof romantische Tage verbrachte und seine Begeisterung über Landschaft, Schnee und Küche auf Papier festhielt. Er beschreibt das ruhige Treiben im Nachkriegs-Sölden, in dem sich nach Kriegsende zunächst ausschließlich österreichische Touristen aufhalten durften, nicht ohne immer wieder ironische Seitenhiebe auf das Scheitern des „Tausendjährigen Hitler-Reiches“ zu platzieren.
Gedächtnisspeicher online erleben
Auch der Dezember 2020 sei ein ganz besonderer und ungewollt sehr stiller Winter für das Ötztal, so die Leiterin der Museen Edith Hessenberger. Die Ötztaler Museen bemühen sich daher auf verschiedenen Wegen Einblicke in das Archiv „Gedächtnisspeicher“ zu geben und zu historischen Zeitreisen einzuladen. Das Tagebuch von Rudolf Gernat wurde den Museen aus dem Privatbesitz von Markus Wilhelm aus Sölden zur Verfügung gestellt, ebenso wie zahlreiche historische Fotografien. Gerade anlässlich des 75. Gedenkjahres an das Ende des Zweiten Weltkrieges besticht diese Quelle mit Einblicken in das Alltagsleben und die Gefühlswelten eines Menschen, der selbst schon seit über 70 Jahren tot ist. Rudolf Gernat, hoher Beamter und leidenschaftlicher Fotograf, verstarb nur drei Jahre nach dem Verfassen des Tagebuches.
Tägliche Einblicke in das Tagebuch
Ab dem 13. Dezember geben die Ötztaler Museen auf Facebook und auf ihrer Homepage täglich Einblick in die Eintragungen des begeisterten Ötztal-Liebhabers Gernat. In insgesamt 27 kurzen Ausschnitten, zu denen jeweils passende historische Fotografien ausgewählt wurden, wird bis Mitte Jänner unter dem Hashtag #söldentagebuch1945 aus Gernats Aufzeichnungen berichtet. Bei diesem Angebot handelt es sich sozusagen um eine historische Fortsetzungsgeschichte, die in Echtzeit – und 75 Jahre Zeitversetzung – online mitverfolgt werden kann.
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