Schluck- und Fressbildchen im Advent von Regina Doblander
Die Idee zur Bildserie "Schluck und Fressbildchen" entstand aus Erinnerung an den
Jakobsweg (Camino Frances), von Ponferrada nach Santiago de Compostela im August 2012.
Schluckbildchen, für Tiere auch Fressbildchen genannt, sind kleine Zettelchen,
auf denen ein Kultbild dargestellt ist und die während der letzten drei Jahrhunderte als religiöse Volksmedizin verwendet wurden. Schluck- und Fressbildchen wurden an Wallfahrtsorten von Händlern und Quacksalbern verkauft.
Der Gläubige maß den Bildchen als Bestandteil der geistlichen Hausapotheke
übernatürliche Heilkräfte und Selbstheilung zu, die er durch Verspeisen in sich
aufnahm. Fressbildchen wurden auch dem kranken Vieh verabreicht.
Die mit dem Bild verbundene Erinnerung des Pilgers an das gesamte Wallfahrtserlebnis soll zudem die Wunderwirkung gesteigert haben.
Frömmigkeit und Spiritualität waren schon immer mit Tourismus, Konsum und
Kitsch verbunden.
Da auch Adventkalender im Wesentlichen aus kleinen Bildchen mit oft biblischem
Hintergrund bestehen und uns die Zeit bis zum Heiligen Abend versüßen sollen,
verknüpft die Glaskünstlerin Regina Doblander die 24 Advent-Bilder mit den
eingangs erwähnten Schluck- und Fressbildchen.
Die Ausstellung wird am Samstag, dem 30. November im ehemaligen Sparkassengebäude in Umhausen, Dorf 32 um 19 Uhr eröffnet und kann
bis 23. Dezember von Sonntag bis Freitag 16 bis 18 Uhr besucht werden.
Die Künstlerin ist jeweils anwesend.
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