Mils bei Imst
Wiederbelebung am Beispiel des alten Postmeisterhauses

Mils bei Imst ist von landwirtschaftlichen Vorsorgeflächen umgeben, die die Gemeinde auch erstmal unangetastet lassen möchte. Stattdessen möchte man auf Nachverdichtung und Wiederbelebung leerstehender Häuser wie dem alten Postmeisterhaus setzen.

MILS. Nach Karres ist Mils bei Imst mit 655 Einwohnern die zweitkleinste Gemeinde des Bezirks. Doch wie andere Kommunen auch hat sie das Problem, so gut wie keine Baugründe mehr vergeben zu können, trotz Interesses von Seiten der Bevölkerung. Auch beim Gewerbegebiet sind keine Flächen mehr frei, wie Dorfchef Bernhard Schöpf erklärt: "Alle Grünflächen sind landwirtschaftliche Vorsorgeflächen. Darum ist die Nachverdichtung wichtig. Wir haben im Dorf außerdem zehn leerstehende Gebäude", zählt der Bürgermeister Alternativen zur Versiegelung von Grünflächen auf.

Dass auch Häuser wie dieses wieder mit Leben befüllt werden, wäre Ziel der Dorfentwicklung.
  • Dass auch Häuser wie dieses wieder mit Leben befüllt werden, wäre Ziel der Dorfentwicklung.
  • hochgeladen von Agnes Dorn

Die Gemeinde selbst geht hier mit gutem Beispiel voran, indem sie das alte Postmeisterhaus in der Dorfstraße revitalisieren möchte. "Wenn man wirklich etwas gegen den Flächenverbrauch unternehmen möchte, muss man auch Grenzen, die das Land setzt, akzeptieren", fordert Schöpf ein Umdenken der Gemeinden auf. Für das denkmalgeschützte Gebäude, das die Gemeinde im vergangenen Jahr gekauft hat, sollen nun im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprozesses Nutzungsmöglichkeiten evaluiert werden.

Sanierung des Postmeisterhauses

"Laut Bundesdenkmalamt ist das alte Postmeisterhaus eines der wichtigsten Gebäude im Tiroler Oberland, da es in der Baukultur viele Epochen durchgemacht hat. Das Gebäude enthält Bauelemente, die es nur mehr hier gibt", schwärmt Schöpf. So sollen neben dem neuen Gemeindezentrum, das derzeit im alten Widum untergebracht ist, Büros und wenn möglich auch Wohnungen untergebracht werden. Für nächstes Jahr ist in Zusammenarbeit mit der Dorferneuerung ein Architektenwettbewerb geplant, bei dem die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung in Projektentwürfe umgewandelt werden sollen.

Ins alte Postmeisterhaus in der Dorfstraße soll in den nächsten Jahren das Gemeindezentrum einziehen.
  • Ins alte Postmeisterhaus in der Dorfstraße soll in den nächsten Jahren das Gemeindezentrum einziehen.
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Auch wenn die Revitalisierung des Gebäudes vermutlich nicht billig wird, bietet das Haus bei einer Sanierung doch Vorteile: So ist es dank der Länge möglich, diese in mehrere Bauetappen zu unterteilen. Geplant ist außerdem die Neugestaltung des gesamten Bereichs, sprich des 1.600 m2 großen Grundstücks sowie des Dorfkerns, wobei neben der Wiederbelebung der leerstehenden Gebäude auch eine Straßenverlegung vom Dorfchef angedacht ist. Für das alte Gasthaus – ebenfalls im Besitz der Gemeinde – gibt es bereits Interessenten, nur einen Lebensmittelladen wird man wohl keinen mehr nach Mils bekommen, bedauert Schöpf.

Die Gemeinde Mils im Internet

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