"Es wird eine Reform der Kammer geben"

- hochgeladen von Sieghard Krabichler
Im Feber und März wählen die Bauern ihre Kammervertretung. Wir sprachen mit LK-Präsident Josef Hechenberger.
Bezirksblätter: Keine leichte Zeit für die Bauern. Kann die Landwirtschaftskammer noch dagegenhalten?
Josef Hechenberger: „Die Zeit ist durchaus spannend und interessant, speziell für die Tiroler Bauern, die es durch die kleinstrukturierte Landwirtschaft und den Bedingungen im Gebirge es zusätzlich schwer haben. Deswegen braucht es auch eine starke Kammer.“
Wie würde sich TTIP auf die Tiroler Bauern auswirken?
Das ist ein großes Thema, dieses TTIP Handelsabkommen steht genau entgegen unseren Entwicklungen. Wir versuchen durch Regionalität und klaren Herkunftsbezeichnungen das Vertrauen der Konsumenten weiter zu steigern. Daher hoffen wir auf den Tiroler Landtag und die Bundesregierung, hier entgegenzutreten. Man darf die regionale Landwirtschaft nicht einer globalen Wirtschaft opfern.“
Die Bauern schlagen Alarm. Der Bodenverbrauch sei gerade in Tirol überdurchschnittlich hoch. Wie sieht das der LK-Präsident?
„Die Entwicklung ist bedenklich, auch die Bauern darf man nicht aus der Kritik nehmen, denn die haben auch Grundstücke verkauft. Es braucht in der Raumordnung ein Umdenken, denn wenn es so weitergeht, dann wird sich die Landwirtschaft in wenigen Jahrzehnten nur mehr in den Seitentälern abspielen, weil das Inntal, zubetoniert ist. Es dürfen keine Flächen mehr für große Lebensmittelmärkte gewidmet werden, aber auch die Revitalisierung der Dorfkerne ist ein großes Anliegen.“
Wenn es dann noch was zu vererben gibt: Würde die Tiroler Bauern die diskutierte Erbschaftssteuer für Werte über 500.000 Euro wirklich massiv treffen?
„Ja, denn in Tirol sind die Grundpreise – auch für Agrarland – besonders hoch, dadurch würden viele Bauern, auch im Mittelstand, in Existenzschwierigkeiten kommen. Die Steuerreform muss ausgabenseitig finanziert werden.
Der Bauernbund hat seine Wahlen hinter sich, ebenso die Landjugend. Vom 23.2. bis 25.3. wählen die Bauern ihre Kammervertretung. Ihr Wahlziel?
Bis 11. Feber können die Listen eingereicht werden, ich werde für den Bauernbund ins Rennen gehen. Wir haben eine sehr frauenlastige Liste, da bin ich sehr stolz, darauf. Aber ich will das bestmögliche Ergebnis, trotz der nicht immer einfachen Bedingungen, für die Kammer erreichen.“
Wo siehe Sie die Schwerpunkte der kommenden Periode?
„Es wird Reformen in der Kammer als Dienstleister geben, wir müssen moderner werden, die weniger werdenden Finanzmittel optimal nutzen. Die Lebensmittelproduktion steht dabei im Mittelpunkt, auch die Direktvermarktung und der Erhalt des Eigentums der Bauern bleiben Schwerpunktthemen.
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