Imster Schulden explodieren

Die Finanzen der Stadt Imst lassen nach | Foto: perktold
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Globale und lokale Gegebenheiten ließen den Finanzern der Stadt kaum Spielraum. Die Diskussion verlief sachlich.
IMST (pc). Ein schwieriges Jonglieren mit Zahlen musste der Imster Finanzreferent Herbert Linser samt seiner Administration in den vergangenen Wochen bewältigen.
Laut eigenen Aussagen wurde ein „Notbudget“ gestaltet, das mit Ausnahme der zwei IFI-Mandatare beinahe einstimmig verabschiedet wurde. Die gesamte Budgetdiskussion verlief trotz der angespannten Finanzlage der Stadt sachlich und beinahe ohne Untergriffe. Vor allem hielten sich die Mandatare mit Schuldzuweisungen zurück, obwohl einige städtische Projekte den ursprünglichen Rahmen kräftig dehnten. Kostenüberschreitungen beim Hochbehälter oder bei den neuen Rutschen im Schwimmbad sorgten zwar für Diskussionen, diese wurden aber nicht dazu benutzt, politisches Kleingeld zu lukrieren.

Ausgaben kurbeln Wirtschaft an
Der Voranschlag für das kommende Jahr beträgt im ordentlichen Haushalt 22.387.100,- Euro, im außerordentlichen Budget wurden 5.645.000,- Euro verabschiedet.
Bürgermeister Gebi Mantl meinte dazu: „Städtische Investitionen von mehr als 3,7 Millionen Euro fließen zum Großteil wieder in die heimische Wirtschaft und kurbeln so die lokalen Betriebe an bzw. sichern auf diese Weise Arbeitsplätze in der Region.“
Beinahe zwei Millionen Euro wurden für den Kauf des so genannten Sedlerhofes reserviert, rechtliche Fragen gilt es noch zu klären, bevor hier der Deal fixiert werden kann. Kräftig gespart wurde bei vielen öffentlichen Vorhaben, wie etwa beim Straßenbau. Als Zeichen der Solidarität wurde zudem beschlossen, den Gemeindemandataren eine zehnprozentige Kürzung der Aufwands-Entschädigung zu verpassen.

Auch Humor fand Platz
Für das Honorar des Bürgermeister sei so etwas nicht möglich, weil die Tiroler Gemeindeordnung in dieser Sache klare Vorgaben beinhaltet.
Dass eine Budget-Diskussion nicht nur eine staubtrockene Angelegeheit sein muss, zeigte Vizebürgermeister Meinhard Eiter, der im Gegenzug für die unentgeldichen Leistungen der Imster HTL-Schüler Spielkarten produzieren ließ und diese an die Mandatare verteilte, mit der Hoffnung auf „Fair play“ und den Benefiz-Aspekt für das Afrika-Engagement der heimischen Nachwuchs-Techniker.
Trotz ökologischer und einiger ökonomische Vorteile sei auch im kommenden Jahr ein Abgang bei der Imster Biowärme zu erwarten, im vergangenen Jahr musste man 170.000,- Euro für den 11-Prozent-Anteil am Werk zuschießen.
Von mehreren Seiten wurde ein Frühwarn-System bei städtischen Vorhaben eingefordert, um künftig unliebsame Überraschungen zu vermeiden. Wie dieses auszusehen habe und wer damit betraut würde, darüber herrschte allerdings Unklarheit.
Auch für diverse Vorhaben im Schulbereich musste man erhebliche Kürzungen hinnehmen, so wurde etwa bei der Sanierung der Hauptschule Oberstadt die ursprüngliche Förderung von 80.000,- Euro halbiert.
Auch die übliche Wirtschaftsförderung für die Imster Bergbahnen von 100.000,- Euro fiel gänzlich dem Sparstift zum Opfer. Insgesamt stieg der Verschuldungsgrad der Stadt auf bedenkliche 107,4 Prozent. Einiges an Gemeindevermögen wurde zwar laut Stadtchef Mantl versilbert, dies geschah aber in Absprache bzw. mit Zustimmung der Aufsichtsbehörde. Einig war man sich, dass der Sparkurs von allen mitgetragen werden müsse.

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