Kaunertal-Erweiterung
Tiwag führt Info-Dialog light im Ötztal

Nur für ausgewählte, geladene Gäste war deren die ersten Informationsdialoge der Tiwag.
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  • hochgeladen von Agnes Dorn

Die Tiwag ist mit ihren gerade begonnenen Informationsforen im Ötztal weder auf großes Interesse noch Unterstützung gestoßen.

LÄNGENFELD. Man wolle regelmäßige Informationsforen mit EntscheidungsträgerInnen aus dem Kaunertal, aus dem Ötztal und dem Tiroler Oberland abhalten und zu diesem Zwecke "VertreterInnen der Gemeinden, des Tourismus und der Interessenvertretungen" einladen, so die Tiwag.

Die ersten Informationsforen fanden Ende September statt, doch schon bei einem ersten "Dialog" im Ötztal hatte man einige Adressaten nicht berücksichtigt bzw. hielten es andere nicht für nötig zu kommen oder zumindest einen Vertreter zu schicken: So musste sich die Haiminger Bürgermeisterin Michaela Ofner selbst einladen und erst erklären, dass ihre Gemeinde auch mit dem Ortsteil Brunau direkt, durch das geplante Ausleitungskraftwerk Imst - Haiming zumindest indirekt vom Ausbau des Kauertal-Kraftwerks betroffen wäre.

Von den sehr wohl eingeladenen Gemeinden des Ötztals wiederum schickten Sautens und Umhausen nicht einmal Vertreter, der Oetzer Bürgermeister Hansjörg Falkner wiederum verließ frühzeitig die Sitzung und von dem eigens gegründeten Verein "Unser Wasser", dem unter anderem betroffene Grundbesitzer der Agrargemeinschaften Söldens angehören, war niemand eingeladen. "Die Tiwag hat seit dem Projektbeginn 2006 noch keine einzige öffentliche Informationsveranstaltung im Ötztal abgehalten. Es hat immer nur Präsentationen in kleinen Häppchen gegeben, hier zwei Leute, dort zwei Leute", ärgert sich Agrar- und Vereinsobmann Reinhard Scheiber über die Vorgangsweise. "Was die Tiwag öffentlich sagt und dann tut, ist nicht dasselbe", so Scheiber.

"Gesprächsbedarf wird es immer geben, aber für Oetz ist das nebensächlich, weil wir in dem Verfahren nicht einmal Parteistellung haben", gibt sich der Oetzer Bürgermeister Hansjörg Falkner pragmatisch. Es sei zumindest vernünftig von der Tiwag, alle ins Boot holen zu wollen, aber etwas Neues habe es bei der Infoveranstaltung nicht gegeben. Die Causa Ableitung Ötztaler Wasser werde man aber demnächst im Gemeinderat behandeln, verspricht Falkner. Neben den Gemeinden waren unter anderem auch Ötztal-Tourismus und die Bergbahnen Sölden und Obergurgl-Hochgurgl eingeladen.

"Der größte Unterschied zu früheren Veranstaltungen zum Projekt war, dass sich die Tiwag dieses Mal Unterstützer geholt hat", sieht der Vertreter der Gemeinde Sölden, Gerhard Moser, wenig Mehrwert. Die Veranstaltung war von der Kommunikationsberatungs-Agentur Clavis ausgerichtet worden, die die Landesberatungsstelle Energieagentur Tirol mit ins Boot geholt hat. "Ich glaube, die merken schon, dass die Bevölkerung sehr kritisch ist. Und wir haben den Druck der Bevölkerung, von der wir ja gewählt sind", bleibt Moser bei seinem Nein zum Projekt.

Er selbst hatte Anfang September den Antrag vor dem Gemeinderat eingebracht, die Ableitung des Ötztaler Wassers zu negieren und dabei volle Unterstützung aller Mandatare erhalten. "Wir wissen, dass es in der Region Bedenken und Fragen gibt, die wir sehr ernst nehmen. Daher wollen wir umfassend und aus erster Hand über das Projekt selbst, den Stand des Verfahrens und spezifische öffentlich diskutierte Themen zum Vorhaben informieren", betont dagegen Projektleiter Wolfgang Stroppa.

LK-Bezirksobmann Andreas Gstrein hat an den Infoveranstaltungen in Landeck und Längenfeld teilgenommen: "Es hat eigentlich nicht viel Neues zu erfahren gegeben, außer dass man der Tiwag mitgegeben hat, dass sich die Stimmung ihr gegenübernicht verbessert, sondern eher verschlechtert hat. Eigentlich sollte an so einem Treffen auch die Spitze der Landespolitik teilnehmen, damit sie die Stimmung im Tal sehen", fordert Gestrein. Der nächste "Informationsdialog" ist für Jänner nächsten Jahres geplant. Ob sich an der Teilnehmerliste dann etwas ändert, bleibt abzuwarten.

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