Anpfiff für den neuen Frauenfußball-Boom

UMHAUSEN (ps). Das österreichische Damennationalteam sorgt spätenstens mit dem Einzug ins Semifinale bei der Fußball-Europameisterschaft der Damen für Furore. Die Welle der Begeisterung hat jeglichen Geschlechterkampf um den Fußball unter sich begraben. Längst sind auch die letzten Zweifler eines Besseren belehrt und müssen zugeben, dass die Spielqualität und das Leistungsniveau der Spielerinnen sich sehen lassen kann. Plötzlich haben es alle seit jeher gewusst, dass Frauenfußball eine tolle Sache ist.
Sepp Geisler ist Präsident des Tiroler Fußballverbandes und er steht an der Spitze derjenigen, die es in der Realität immer schon gewusst – und auch viel für die Förderung getan – haben.

Imsterbergerin bei EM
"Es ist natürlich für alle, die sich mit der Thematik befassen, eine Bestätigung des eingeschlagenen Weges", so der TFV-Präsident. "Und dass mit Nicole Billa aus Angerberg und Katharina Schiechtl aus Imsterberg zwei Tirolerinnen Stützen des Nationalteams sind, ist großartig." Am Beginn steht natürlich das Interesse der Mädchen und die Bereitschaft der Eltern, ihre Töchter sozusagen auf den Fußballplatz zu lassen. "Alle, die sich dafür entscheiden, können jedenfalls sicher sein, dass sie im Tiroler Fußballverband die besten Voraussetzungen für die sportliche Entwicklung finden werden", so der Auswahltrainer Ingo Martin.

Fünf Mannschaften im Bezirk
Auch die Mädchen, die tirolweit in den Kinder- und Jugendmannschaften spielen, werden bereits in jungen Jahren entdeckt, gezielt trainiert und bis hin zum Landeskader geführt. Diese jahrelange Aufbauarbeit macht sich gerade auf den europäischen Spielplätzen bezahlt und ließ einen richtigen Hype um den Frauenfußball entstehen. Bezirkweit kann man bereits auf fünf Frauenmannschaften bauen, die in zwei Ligen spielen. Ist Haiming bereits in die Tiroler Liga aufgestiegen, kicken Oetz, Pitztal, Tarrenz und seit kurzem auch Umhausen in der Landesliga.
Die Mannschaft aus Umhausen wurde auf Initiative einzelner junger Frauen wie Sarah Jordan gegründet: "Ich habe als Kind in einer Mannschaft gespielt und hatte immer große Freude dabei", erinnerte sich Jordan. Sie sei mit der jetzigen Torhüterin Fabienne Eiter auf die Idee gekommen, wieder zu spielen und so suchten sie innerhalb nur eines Monats eine komplette Mannschaft zusammen. Als Trainer kristallisierte sich Roman Griesser heraus: "Ich bin begeistert vom Ehrgeiz und der enormen Leistungssteigerung innerhalb der ersten vier Monate Training. Die Frauen, ich und meine Co-Trainer geben das Beste und hoffen auf eine gute erste Saison." Das Team präsentierte sich ehrgeizig und voll motiviert.