„Die erfolgreichste Saison seit zehn Jahren“

Haben nach einer super Saison gut lachen: Sponsor Wolfgang Radl, Europameister Thomas Kammerlander und Sportdirektor Gerald Kammerlander (von links). | Foto: Peter Leitner
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Gerald und Thomas Kammerlander ziehen im BEZIRKSBLÄTTER-Interview Bilanz.

UMHAUSEN. Mit der Grantau-Trophy in Umhausen und der folgenden Staatsmeisterschaft ist die Saison der Naturbahnrodler zu Ende gegangen. Für das österreichische Team war es eine äußerst erfolgreiche. Die BEZIRKSBLÄTTER sprachen mit Sportdirektor Gerald Kammerlander und seinem Bruder, Europameister Thomas Kammerlander. Beide zogen eine erfreuliche Bilanz.

Bezirksblätter: Gerald, wie bewertest du die abgelaufene Saison?
Gerald Kammerlander: Gemessen an den Podestplätzen im Weltcup und der Medaillenausbeute bei Großereignissen war es für unser Team die erfolgreichste Saison seit zehn Jahren. Es war jetzt meine dritte Saison als Sportdirektor. Und wir haben in diesem Zeitraum extrem zulegen können.

BB: Was waren für dich die herausragenden Leistungen im vergangenen Winter?
GK: Zu allererst ist da natürlich der Europameistertitel von Thomas zu nennen. Dazu eine Bronze-Medaille im Einzel, Silber im Doppel und eine Teammedaille – diese Titelkämpfe standen wirklich unter einem guten Stern für uns. Besonders gefreut haben mich aber auch die beiden Goldmedaillen durch Michelle Diepold und Fabian Achenrainer bei der Junioren-Weltmeisterschaft. Sie waren der Beleg dafür, dass auch im Nachwuchsbereich super Arbeit geleistet wird.

BB: Einfach war die Saison trotzdem nicht. Es gab Verletzte.
GK: Stimmt! Michael Scheikl, neben Thomas immer ein Mann für das Podium, ist uns bereits beim zweiten Bewerb ausgefallen. Später hat es dann leider auch noch Bernd Neurauter erwischt.

BB: Wie war es möglich, dass ihr etwa im Vergleich zu den Südtirolern derart aufholen konntet?
GK: Zum einen haben wir am Materialsektor einen Sprung nach vorne gemacht. Zum anderen haben wir uns auch intensiv mit der Fahrtechnik beschäftigt, was sich bezahlt gemacht hat. Nun haben wir in allen Bewerben Athleten am Start, die jederzeit aufs Stockerl fahren können. Das haben zuletzt etwa auch Christoph Regensburger und Dominik Holzknecht gezeigt, deren zweiter Platz im Gesamtweltcup im Doppel herausragend war.

BB: Glaubst du, dass Weltcup-Gesamtsieger Patrick Pigneter auf Dauer schlagbar ist?
GK: Patrick ist ein herausragender Athlet. Fakt ist aber auch, dass er zuletzt vier Rennen in Serie nicht gewonnen hat. Wir haben aufgeholt, und das hat auch ihn zum Nachdenken gebracht. Wir werden sehen, was die nächste Saison bringt.

BB: In der es auch wieder eine Weltmeisterschaft gibt.
GK: Genau, diese wird in Vatra Dornei in Rumänien gefahren, auf einer Bahn, die uns durchaus liegt. Aber natürlich wollen wir auch im Gesamtweltcup ein Wörtchen mitreden.

BB: Thomas, der Gesamtweltcup ist auch dein großes Ziel, wie du immer wieder betonst.
Thomas Kammerlander: Ich habe immer gesagt: So lange das Weltcupfinale in Umhausen stattfindet, möchte ich am Ende einmal in der Gesamtwertung ganz oben stehen. Das will ich in den nächsten beiden Jahren schaffen.

BB: Wie fällt deine Bilanz zur vergangenen Saison aus?
TK: Durchwegs positiv! Die Goldmedaille bei der EM im Passeiertal war natürlich der Höhepunkt schlechthin. Ich bin sieben Rennen gefahren, war sechsmal am Podest und habe zwei Mal gewonnen. Das kann sich sehen lassen.

BB: Worin liegt das Geheimnis deiner Erfolge?
TK: Im Gegensatz zur vorangegangenen Saison habe ich mich diesmal selbst nicht so unter Druck gesetzt, bin lockerer an die sportlichen Aufgaben heran gegangen.

BB: Gibt´s jetzt eine längere Pause?
TK: Ganz im Gegenteil, ich habe eigentlich schon direkt nach der EM mit der Vorbereitung auf die nächste Saison begonnen. Wenn du den Gesamtweltcup gewinnen willst, darfst du keine große Pausen einlegen.

BB: Gerald, du gibt's den Trainingsplan vor. Wie sieht der für die kommenden Monate aus?
GK: Derzeit befinden wir uns in einer Übergangsperiode, in der Ausgleichssportarten wie etwa leichtes Laufen und Koordinationstraining betrieben wird. Im April liegt der Schwerpunkt dann auf der Grundlagenausdauer. Im Mai beginnt die Kraftaufbauphase. Gegen Ende des Sommers geht`s los mit der spezifischen Vorbereitung, unter anderem mit Maximalkrafteinheiten, denn gerade ein guter Start ist in der heutigen Zeit im Naturbahnrodelsport enorm wichtig.

Das Gespräch führte Peter Leitner

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