Die Tort(o)ur auf drei Gipfel

Am Rimpfischhorn: Thomas Kammerlander, Gerald Kammerlander und Gerhard Mühlbacher (von links). | Foto: Kammerlander
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  • Am Rimpfischhorn: Thomas Kammerlander, Gerald Kammerlander und Gerhard Mühlbacher (von links).
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Naturbahnrodel-Trio war in der Schweizer Allalingruppe unterwegs.

UMHAUSEN (pele) Hart, härter, Naturbahnrodler! Wer glaubt, dass sich die Wintersportler nur in der kalten Jahreszeit sportlichen Qualen aussetzen, ist gehörig am Holzweg. So machte sich etwa eine Gruppe um Gesamtweltcupsieger Thomas Kammerlander unlängst auf den Weg, um in der Schweiz innerhalb von drei Tagen gleich drei Viertausender zu besteigen.

Erstes Ziel von Kammerlander, seinem Bruder Gerald und Gerhard Mühlbacher war das 4027 Meter hohe Allalinhorn. Ausgangspunkt war die Britanniahütte. Das erste Etappenziel, der Hohlaubgrat war rasch erreicht. Von dort musste das Trio leider mitansehen, wie vom Norden schlechtes Wetter im Anmarsch war. Dieses erreichte sie auf etwa 3550 Metern Höhe am Firngrat. Den Schneefalls begleiteten böiger Wind und satte Minusgrade. Allen Widrigkeiten zum Trotz standen die Kammis und Mühlbacher dann aber um 7.45 Uhr am Gipfel des Allalinhorns.

Rasche Wetterbesserung

Beim Abstieg war dann über dem Mont-Blanc-Massive erkennbar, dass sich das Wetter rasch bessern würde. Weiters ging`s über das so genannte Feejoch in Richtung Alhubeljoch. Über den Süd-Ost-Grat mit einer rund 45 Grad steilen Eisnase sollte es dann noch auf den 4206 Meter hohen Alphubel gehen. In Anbetracht der großen Höhe herrschten außergewöhnlich warme Temperaturen – und die Blicke der Seilschaft schweiften ins Monte Rosa, zum Matterhorn und natürlich zum Dom, der steil aufsteigend und bedrohlich nah nochmals 350 Meter über dem Trio thronte.

Schließlich folgte der Abstieg zur Täschhütte, die das Quartier für die nächste Nacht sein sollte. Schon am nächsten Tag folgte dann das Herzstück der Mehrtagestour in den Schweizer Westalpen – rauf auf das 4199 Meter hohe Rimpfischhorn.

Eine kurze Nacht

Die Nacht war kurz, denn schon um 3:15 Uhr klingelte der Wecker. Um 4 Uhr war die Dreier-Seilschaft schon wieder unterwegs, stand doch eine lange Tour bevor. Der Weg hoch zum Rimpfischsattel ist gespickt mit aufregenden Gletscherspaten, Gletscherbrüchen und Eishöhlen. Am Sattel selbst herrschten arktische Temperaturen, deshalb machte sich das Trio rasch an die letzten 200 Höhenmeter im äußerst steilen Aufstieg. Nach rund 30 Minuten Gratkletterei erreichten die Tiroler den westlichen Vorgipfel, von dem ein äußerst luftiger Firngrat zum Rimpfischhorn führt. Nach rund fünf Stunden war das Ziel erreicht.

Der Abstieg ging dann relativ schnell, danach wartete noch eine elendslange Wanderung zurück zur Britanniahütte.

Alles in allem war es wieder ein unbeschreibliches Erlebnis für die Naturbahnrodler. Und Weltcupgesamtsieger Thomas Kammerlander hat wieder gehörig viel für seine körperliche Fitness getan.

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