Alessandro Schöpf fällt mit schwerer Knieverletzung für den Rest der Fußballsaison aus
„Ich sah das Unheil kommen“

Schon vor zwei Jahren quälte sich Alessandro Schöpf in der Reha. Jetzt geht die Prozedur von vorne los. | Foto: Schöpf
  • Schon vor zwei Jahren quälte sich Alessandro Schöpf in der Reha. Jetzt geht die Prozedur von vorne los.
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UMHAUSEN, GELSENKIRCHEN. Auch in Tirol mochten die Fußballfans nicht mehr hinschauen, als die Szene im TV in Zeitlupe gezeigt wurde. Mit einem Brutalo-Foul hatte Berlin-Verteidiger Karim Rekik den Ötztaler Fußball-Export Alessandro Schöpf am 25. Jänner regelrecht umgenietet. Das Spiel im Schalke-Dresse war für ihn vorbei. Und wie jetzt feststeht, muss er wohl damit leben, den Rest der Saison zu verpassen. Die BEZIRKSBLÄTTER sprachen mit dem Unglücksraben.

Hast du du das grobe Foul kommen sehen?

Ich sah Rekik im Augenwinkel heranfliegen. Und mir war klar: Wenn er sein Bein gestreckt lässt, wird es verdammt schmerzhaft für mich.
Wie verärgert bist du noch über den Berliner Spieler?
Ich bin niemand, der jemanden Absicht unterstellt. Aber wer so reinmarschiert, geht natürlich ein verdammt hohes Risiko.
Rekik hat sich danach entschuldigt.
Ja, hat er. Ich nehme die Entschuldigung auch an. Was meine Verletzung angeht, hilft sie mir aber natürlich nicht weiter.
Warst du überrascht, dass er nur Gelb gesehen hat?
Das war sicher die falsche Entscheidung. Mir selbst hätte Rot aber auch nicht weitergeholfen. Das Knie war schon kaputt.
Ursprünglich war von einer Pause von bis zu zehn Wochen die Rede. Jetzt werden es wohl vier Monate. Warum das?
Die Diagnose Außenbandriss war schnell klar. Das Band konnte dann aber nicht, wie geplant, wieder fixiert werden, da der Abstand zum Knochen zu weit war. Es musste mir deshalb eine Sehne aus dem Oberschenkel entnommen und als neues Band eingeflochten werden. Da dauert der Heilungsprozess jetzt natürlich deutlich länger.
Du hast zuletzt bei Schalke 04 zum Stammpersonal gehört und auch in der Nationalmannschaft eine wichtige Rolle eingenommen. Wie frustrierend ist die Situation für dich?
Natürlich ist es bitter, aber du kannst es im Endeffekt nicht ändern. Vielleicht hat es einfach so sein müssen.
Wie geht es für dich jetzt weiter?
Nach der Operation in Augsburg bin ich nach Gelsenkirchen zurückgekehrt. Und dort läuft jetzt das Reha-Programm. Wobei ich das verletzte Bein noch nicht wirklich belasten darf. Vorerst ist nur minimales Abrollen möglich. Dazu muss ich eine Schiene tragen – und natürlich gehören derzeit auch Krücken zu meiner Grundausstattung.
Schon im Frühjahr 2017 musstest du nach einer Verletzung aus einem Spiel gegen Leverkusen in die Reha. Neuland ist es für dich also nicht.
Das ist richtig. Der Weg zurück wird beinhart. Und es ist vor allem Geduld gefragt. Und die werde ich aufbringen. Vielleicht gelingt’s bei gutem Heilungsverlauf ja doch, etwas früher wieder auf den Platz zurückzukehren.
Das Gespräch führte Peter Leitner

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