Im Reich der Mitte platzte der Traum
Daniel Federspiel verpasste Goldmedaille klar – Imster Athlet war mental nicht auf der Höhe
CHENGDU (pele). Ein mysteriöses Augenleiden, eine Knie-Operation und bei der Europameisterschaft in Italien um den Titel betrogen: Es war nicht das Jahr des Daniel Federspiel. Bei der Eliminator-Weltmeisterschaft im chinesischen Chengdu sollte alles anders werden. Die Feder wollte dort ihren dritten WM-Titel in Serie einfahren und es dem dreifachen Straßenweltmeister Peter Sagan gleichtun.
Doch im Reich der Mitte zerplatzte dieser Traum leider schon im Halbfinale. In der Qualifikation noch mit der zweitbesten Zeit im Ziel, wirkte Federspiel plötzlich kraftlos und hatte schnell eine Lücke zum späteren Sieger Perrin Ganier aus Frankreich und den Deutschen Simon Gegenheimer aufgerissen. An diesem Tag war der ansonsten kraftvolle Imster nicht mehr in der Lage, diese zu schließen. Und das Finale war somit unerreichbar.
Fehlstart im kleinen Finale
Es blieb das kleine Finale, das Federspiel zwar souverän gewann, im Nachhinein aber wegen eines Frühstarts disqualifiziert wurde. „Es hat jeder gesehen, dass es nicht mein Tag war. Körperlich habe ich mich gut gefühlt, mental war ich aber keineswegs auf der Höhe. Der abschließende Fehlstart war mir ehrlich gesagt egal. Ob Vierter, Siebter oder disqualifiziert spielt keine Rolle, wenn du angetreten bist, um das Rennen zu gewinnen“, zog Federspiel enttäuscht Bilanz.
Dass ihm der Imst Tourismus vier Tage vor der Abreise zur WM lapidar mitgeteilt hatte, dass er für 2018 seinen bisherigen Sponsorvertrag verliert, hat sicher auch nicht gerade zur mentalen Festigung beigetragen. Wie es nun weitergeht, wird Federspiel in den kommenden Wochen entscheiden. Seine vielen Fans hoffen jedenfalls auf eine Fortsetzung seiner großartigen Karriere…
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