Johanna Ernst kürt sich zur Europameisterin

Johanna Ernst 01 | Foto: M.Hassl
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Johanna Ernst
Geboren:
16.11.1992
Wohnort: Birgitz
Geburtsort: Mittersill/ Salzburg
Erfolge: Jüngste Gewinnerin des Gesamt-Weltcups im Vorstieg (2008), Dreifacher Jugendweltmeisterin (2006, 2007, 2008),
EM-Disziplin: Vorstieg
Homepage: www.johanna-ernst.at

Sie ist der glänzende Stern am österreichischen Nachwuchs-Himmel. Johanna Ernst hat in der heurigen Saison den Vorstiegs-Weltcup um einige Sensationen bereichert.

Die erst 15-Jährige hat sich gleich bei ihrer ersten Weltcup-Teilnahme, beim Lead-Weltcup in Qinghai (CHN), zur jüngsten Weltcup-Siegerin im Klettersport gekürt. Mit zwei Siegen und zwei zweiten Plätzen konnte sich auch die dreifache Jungend-Weltmeisterin damit schon vorzeitig den Gesamtsieg sichern, und sorgte als jüngste Weltcup-Gesamtgewinnern für eine weitere Sensation.

Johanna wurde in Mittersill in Salzburg geboren ist aber in der Steiermark aufgewachsen. Früh schon hat sie sich in den verschiedensten Sportarten erfolgreich hervor getan. Aber das Klettern wurde zur ihrer großen Leidenschaft. Nicht zuletzt deshalb ist die Familie Ernst mit Sack und Pack nach Tirol gezogen. Hier genießt Johanna ein optimales Trainingsumfeld und besucht das Sport-BORG in Innsbruck.

Ursula Pichler, Pressreferentin des ÖAV, führt das nachfolgende Siegerinterview:

Sie haben sich gestern zur jüngsten Europameisterin im Klettersport gekrönt. Jetzt konnten sie eine Nacht darüber schlafen. Können sie heute fassen, was Ihnen gelungen ist?

Johanna Ernst: Naja jetzt stehe ich gerade mitten unterm Eifelturm und desto mehr Zeit vergeht, desto klarer wird es! Es war einfach mein Tag. Ich hatte im Vorfeld schon mit einem Podestplatz spekuliert, aber die zwei Sloveninen (Maja Vidmar und Mina Markovic) sind einfach stark und ich wusste nicht was passiert! Aber bei mir ist einfach alles aufgegangen. Wie gesagt es war einfach mein Tag.

War Ihr erster Start bei einer EM was Besonderes? Oder spürt man das in der Kletterwand nicht? Ist das wie bei jedem Bewerb?

ERNST: Es ist schon etwas ganz anderes. Die Stimmung, die Show, die Zuschauermenge einfach das ganze Ambiente. Du spürst einfach, dass es hier um viel viel mehr geht! In Paris zu gewinnen war wirklich etwas ganz Besonderes.

Sie sind als einzige gleich alle drei Routen bis zum letzten Griff durchgestiegen. Haben sie dafür ein bestimmtes Geheimrezept?

ERNST: (lacht) Mein Geheimrezept ist wohl das Training.

Trainieren Sie mehr wie deine Konkurrentinnen?

ERNST: Wahrscheinlich nicht! Ich weiß nicht genau. Wenn ich in der Wand bin ich einfach voll konzentriert und überleg mir den nächsten Zug und lass einfach nicht locker. Die Routen bis zum Top durchzusteigen ist schon immer ein besonderes Erlebnis, denn Höher kann es einfach nicht gehen. Du musst dich nicht ärgern frühzeitig gefallen zu sein. Aber passieren kann das natürlich trotzdem immer. Einmal unkontrolliert eingedreht und die Füße kommen und weg ist man.

Sie sind jetzt Gesamtgewinnerin im Vorstiegs-Weltcup und Europameisterin, waren das auch Ihre Ziele zur Anfang der Saison?

ERNST: Nein wirklich nicht! Ich hab mir gedacht ich will mir die Erwachsenen-Kletterwelt mal anschauen und einfach mein Bestes geben. Dass es dann gleich so gut geht, mit dem hab ich absolut nicht gerechnet.

Sie sind ja erst 15 Jahre und haben schon so viel erreicht? Haben sie noch viele Ziele für die nächsten Jahre?

ERNST: Oh ja! Nächstes Jahr würde ich auch gerne beim Boulder-Weltcup mitmachen, wenn sich das ausgeht. Ich muss erst schauen. Aber das Bouldern macht mir schon auch noch viel Spaß. Außerdem steht nächstes Jahr die Weltmeisterschaft in China an, die wird sicher auch etwas ganz Besonderes.

Sie sind eigentlich in Salzburg geboren, aber in der Steiermark aufgewachsen und wohnen jetzt in Tirol! Wo fühlen Sic sich denn zu Hause?

ERNST: Ich weiß nicht genau. Unserer Familie ist ja halb steirisch und halb tirolerisch und irgendwie fühle ich mich auch so halb halb würd ich sagen. Obwohl ich meine Freunde und Schule und das Tivoli (Kletterzentrum) alles in Tirol habe. Ich fühl mich hier schon auch zu Hause. Nur das mit dem Dialekt stimmt gar nicht!

Vielleicht kommt das ja noch?

ERNST: Nein hoffentlich nicht! (lacht)

Wie werden Sie die nächsten Tage noch verbringen?

ERNST: Heute werd ich mir die Finale noch ansehen und unsere Leute anfeuern. Das lass ich mir nicht entgehen. Morgen geht es dann heim, und am Montag hab ich dann einen Tag Ruhe verdient, bevor es am Dienstag wieder in die Schule geht.

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