Der Kampf für die Touristiker in Wien geht weiter – gute Wintersaison in Tirol

Gute Tiroler Winterbilanz: LH Günther Platter, Carmen Breuss, Ö-Werbung und Josef Margreiter, Tirol Werbung.
  • Gute Tiroler Winterbilanz: LH Günther Platter, Carmen Breuss, Ö-Werbung und Josef Margreiter, Tirol Werbung.
  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

TIROL. "Trotz Schwierigkeiten zu Beginn des Winters ist die bisherige Saison von November 2014 bis März 2015 gemessen an Ankünften und Nächtigungen entgegen vieler Erwartungen positiv verlaufen", freut sich LH Günther Platter, der in Tirol politisch für die Agenden des Tourismus zuständig ist. Im angesprochenen Zeitraum hat es fünf Millionen Ankünfte gegeben (Plus 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Die Nächtigungen haben um 2,2 Prozent auf 23,7 Millionen zugelegt. Das ist das drittbeste Ergebnis für den Zeitraum November bis März.
Abseits der guten Winterstatistik sei es wichtig, ein Auge auf die tatsächliche Wertschöpfung zu legen, die sich in Tirol auf 2.1 Mrd.Euro beläuft. "Die Tourismusbranche weist zu Recht darauf hin, dass die Belastungsgrenze erreicht beziehungsweise überschritten ist", sagt Platter, der versprach weiterhin in Wien für die Anliegen der Touristiker einzutreten.

Tirol Werbung mit gemischten Gefühlen

Auch bei Josef Margreiter, Geschäftsführer der Tirol Werbung, löst die Bilanz der aktuellen Wintersaison vor dem Hintergrund der Steuerreform gemischte Gefühle aus: „Einerseits hat der Tiroler Bergwinter mit hochwertigen Angeboten und bestem Preis-Leistungsverhältnis entgegen vieler Unkenrufe weiterhin Konjunktur. Alleine die Zuwächse in den klassischen Kernmärkten belegen das. Andererseits wird der internationale Wettbewerb immer härter, daher sind zusätzliche Belastungen eine große Gefahr.“

Schweizer Markt in Bewegung

Große Beachtung hatte in den vergangenen Monaten der Schweizer Markt erfahren. Seit der Aufwertung des Franken gegenüber dem Euro im Jänner hat sich der Tirol-Urlaub für die Eidgenossen deutlich verbilligt. Carmen Breuss, Markt Managerin Schweiz der Österreich Werbung, dämpft aber übertriebene Erwartungen: „Die Erfahrung der Frankenaufwertung 2010/11 hat gezeigt, dass es kurzfristig zu überdurchschnittlichen Zuwächsen kam, und wir danach erfreulicherweise dieses hohe Niveau halten konnten.“ Der Konkurrenzdruck nehme aber massiv zu. „Viele Destinationen – auch inländische – haben angesichts der Währungssituation eine Offensive am Schweizer Markt gestartet, aber der Kuchen wird deswegen nicht größer“, so Breuss.

Sommerausblick gut

Im Rahmen des Saisonalen Tourismusbarometers wurden auch die Erwartungen der Unternehmen zur kommenden Sommersaison erhoben: Etwas mehr als die Hälfte der befragten Betriebe halten bei einem ähnlichen Buchungsstand wie im Vorjahr, zwölf Prozent konnten bisher sogar mehr Buchungen generieren. Ein Fünftel der Betriebe bezeichnet die derzeitige Buchungslage schlechter als im Vorjahr.
Die Tirol Werbung investiert in die Bewerbung des heurigen Sommers rund 4,8 Millionen Euro, welche in verbesserter Abstimmung und durch Kooperationen mit Tourismusverbänden und Betrieben noch verstärkt werden.

Land verstärkt Tourismusforschung

Um den Tourismus als zentralen Wirtschaftsfaktor Tirols zu stärken und weiterzuentwickeln, forciert das Land ein Tourismusforschungszentrum, das demnächst in der Landesregierung beschlossen werden soll. „Damit wollen wir die Branche bei der Entwicklung zukunftsfähiger Leistungen und Angebote unterstützen, um im globalen Wettbewerb weiterhin erfolgreich zu bestehen“, macht Platter deutlich. Das Zentrum baue auf den Forschungsgrundlagen von MCI und Universität auf und werde von diesen beiden Partnern gemeinsam mit Land Tirol, Wirtschaftskammer und Tourismusverbänden getragen. Das Land stellt dafür ab 2016 jährlich 300.000 Euro über fünf Jahre zur Verfügung.

Alle Daten im praktischen E-Paper: Tourismus-Info Tirol

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