Junge Wirtschaft: Bezirk braucht Innovationszentrum

Stefan Mair | Foto: Wenzel

Betriebsbesuche, Info-Abende, Come Together: Die Jungunternehmer im Bezirk und ihr Vorsitzender Stefan Mair nutzen derartige Treffen für Networking. Mairs großes Wunschprojekt ist ein Innovationszentrum, in dem der unternehmerische Nachwuchs gemeinsame Ressourcen effizienter nutzen kann.

BEZIRKSBLATT IMST: Wie sind Sie zur Jungen Wirtschaft gekommen?
Stefan Mair:
Bei einem JW-Cocktail in Innsbruck war ich einziger Teilnehmer aus dem Bezirk Imst. Die haben mich gefragt, ob ich interessiert bin, etwas zu tun. Weil im Bezirk sonst niemand da ist für die Junge Wirtschaft. Ich habe zugesagt, weil ich etwas tun will. Da ging es gleich los, ich habe rasch einen Vorstand gegründet. Aber erst jetzt, zwei Jahre danach, beginnt es für die Junge Wirtschaft zu laufen.

BEZIRKSBLATT: Welche Ziele haben Sie sich für Ihre Funktionsperiode gesteckt?
Mair:
Wir möchten 2009 vor allem das Netzwerk der Jungunternehmer im Bezirk stärken. Ein langfristiges Ziel ist die Errichtung eines Innovationszentrums. Vorbild sind für mich derartige Zentren in den USA, aber auch in Niederösterreich. Dort wird umfassende Unterstützung für die Gründerphase geboten. Die Jungunternehmer können zahlreiche Ressourcen gemeinsam nutzen.

BEZIRKSBLATT: Welche Chancen auf Umsetzung hat ein Innovationszentrum in Imst?
Mair:
Wir haben bereits Vorgespräche mit unserem Regionalentwicklungsverein geführt. Dort stößt die Idee auf offene Ohren. Aber an eine rasche Umsetzung glaube ich nicht. Aber wir werden Überzeugungsarbeit leisten, um dem Projekt zum Durchbruch zu verhelfen.

BEZIRKSBLATT: Sie kommen aus einem landwirtschaftlichen Betrieb. Wo sehen Sie Anknüpfungspunkte mit der Wirtschaft?
Mair:
Die Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Wirtschaft ist uns extrem wichtig. Gerade im Bezirk Imst sind Landwirtschaft und Wirtschaft aufeinander angewiesen. Ein Partner kann ohne den anderen nicht existieren und umgekehrt.

BEZIRKSBLATT: Wie sehen Sie das Gründerklima im Bezirk?
Mair:
Das Klima ist gut, ich kenne viele junge Leute, die sich auf eigene unternehmerische Beine stellen wollen. Nur, nach dem ersten Finanzierungsgespräch in der Bank kommt oft die Ernüchterung. Ich bin nicht unbedingt für eine einmalige Wirtschaftsförderung. Viele von uns brauchen eine Unterstützung ihrer Bonität bei der Bank. Womit das Risiko für die Bank sinken würde. Derzeit ist es schwerer, einen Jungunternehmer-Kredit zu bekommen als einen privaten Konsumkredit.

BEZIRKSBLATT: Sind Neugründer ausreichend über die Hürden bis zur Betriebseröffnung informiert?
Mair:
Nicht jeder ist in der Lage, sich die nötigen Infos zu beschaffen und für seine geplante Betriebsgründung aufzubereiten. Unlängst habe ich einen Kollegen in dieser Sache beraten, was ich sonst nicht mache. Ich glaube, da könnten die Schulen noch viel mehr tun.

BEZIRKSBLATT: Was halten Sie vom Tiroler Businessplan-Wettbewerb Adventure X?
Mair:
Das Ziel, kreative Business-pläne von Neugründern zu unterstützen, kann ich nur begrüßen. Ich würde mir aber etwas mehr Engagement von Adventure X in den Bezirken wünschen.(hwe)

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