Kein "Zuckerl" für die Landärzte

Die Hausapotheken sind keineswegs ein „Zuckerl“ für die Landärzte. Sie bedeuten ein ganz wesentliches Standbein in den kostenintensiven Arztpraxen auf dem Land. Die Ordination von Dr. Michael Larcher in Oetz betreibt eine Röntgenanlage, kleine Unfallchirurgie, ist ausgerüstet für internistische Notfälle mit EKG, Labor und Physikalischer Therapie, unterhält mehrere Behandlungsräume und beschäftigt sieben MitarbeiterInnen. Diese Landarztpraxen sind weder von der Kostenseite noch von der Arbeitsweise mit Ordinationen im städtischen Raum vergleichbar. Die Errichtung der öffentlichen Apotheke in Oetz führte bereits für den Ort zu einem Verlust einer Arztstelle, aus einer „2-Arztgemeinde“ wurde eine „1-Arztgemeinde“ da der neue Arzt ohne Hausapotheke in die Nachbarortschaft nach Sautens seine Praxis verlegte. Für Oetz bedeutet der Verlust der Hausapotheke, dass die Bevölkerung vor allem am Wochenende und nachts nicht mehr vom diensthabenden Kollegen mit den akut notwendigen Medikamenten in der Ordination wie auch beim Hausbesuch versorgt werden kann und die betroffenen Patienten oder deren Angehörige diese in einer öffentlichen Apotheken der näheren oder weiteren Umgebung besorgen muss. Dies ist ein wesentlicher Qualitätsverlust der ärztlichen Versorgung im Sprengel, die von den zuständigen entscheidenden Politikern nicht verstanden wird. Die ärztliche Nachtbereitschaft, die Erreichbarkeit eines Arztes rund um die Uhr im Gesundheitssprengel Vorderes Ötztal wird dadurch gefährdet. Die Schließung der Hausapotheke bedeutet weiters den Verlust an Arbeitsplätzen! „Die Bedenken von Bundesrat Georg Keuschnigg und dem Forum Land sind voll und ganz zu unterstützen, ein Einsehen und Umdenken der Politiker im Bund, Land und nicht zuletzt der örtlichen verantwortlichen Bürgermeister ist zu fordern“, so der Oetzer Hausarzt Dr. Michael Larcher.