Ausbau Kaunertal
Klimakrise und Teuerung laut WWF zu wenig berücksichtigt

Der WWF fordert einen sofortigen Stopp der Planungen für den Ausbau Kaunertal. | Foto: Sebastian Froelich
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Laut WWF wurde die Klimakrise in Planungen des Projekts Ausbau Kaunertal-Kraftwerk unzureichend berücksichtigt. Zudem kritisiert der WWF die massive Kostensteigerung von 1,3 auf bereits mehr als zwei Milliarden Euro, fordert Stopp des Projekts und stattdessen Energiespar- und Photovoltaik-Offensive.

KAUNERTAL / ÖTZTAL. Erst im Februar 2023 hatte die Tiwag die aktualisierten Pläne für den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal erneut zur UVP eingereicht. Nun wurde abermals ein Verbesserungsauftrag in 18 von 36 Fachbereichen erteilt – weil die Folgen der sich laufend verschärfenden Klimakrise in den Plänen unzureichend berücksichtigt worden sind. Der WWF fordert den endgültigen Stopp des Projekts.

“Der Ausbau des Kraftwerks Kaunertal kann nicht natur- und klimaverträglich erfolgen, auch weil dabei mit einem 120 Meter hohen Staudamm im Platzertal ein 20 Hektar großes Moor- und Feuchtgebiet zerstört werden soll, das seit Jahrtausenden als natürlicher CO2-Speicher dient. Es ist zudem völlig widersinnig, dem trockenen Ötztal in der Klimakrise jährlich über 290 Millionen Kubikmeter Flusswasser komplett zu entziehen. Dieses veraltete Megaprojekt blockiert seit 14 Jahren viel Zeit und Geld - und damit die dringend notwendige naturverträgliche Energiewende in Tirol”, sagt WWF-Gewässerexpertin Bettina Urbanek.

Durch den geplanten Ausbau des Kraftwerks Kaunertal würde das benachbarte Platzertal samt Moorgebiet mittels 120-Meter-Staudamm für immer zerstört. | Foto: Sebastian Froelich
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Zuletzt habe – wie vom WWF ebenfalls nun thematisiert – Tiwag-Projektleiter Wolfgang Stroppa eine Kostenexplosion der nach heutigem Stand veranschlagten Baukosten von 1,3 auf bereits ‘mehr als 2 Milliarden Euro’ eingestanden. “Gerade nach der jüngsten Verdoppelung ihrer Strompreise ist es höchst an der Zeit, dass die Tiwag den Kurs ändert und für die Tirolerinnen und Tiroler leistbare und naturverträgliche Alternativprojekte entwickelt. Auch die Planungen samt den immer wieder notwendigen Nachbesserungen verschlingen sinnlos Millionen, die im schnellen Ausbau von Sonnen- und Windenergie sowie des Stromnetzes besser und effektiver angelegt wären”, sagt Bettina Urbanek.

Der WWF fordert den sofortigen Stopp des Großbauprojekts und die Verwendung der finanziellen Mittel insbesondere für den Ausbau der Photovoltaik auf Tiroler Häusern, Einkaufszentren und Parkplätzen. Genauso dringend sind groß angelegte Energiespar-Programme.

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