Tirols Skilehrer bangen um wirtschaftliche Existenz

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Neue gesetzliche Regelungen bringen Skischulen unter Druck
Bei der Landesversammlung des Tiroler Skilehrerverbandes am vergangenen Samstag in Innsbruck-Igls gingen die Emotionen hoch. Etliche Skilehrer laufen gegen die neue Versicherungsregelung Sturm, während der Landesverband versucht, die Wogen zu glätten.
(gstr). „Skilehrer arbeiten in einem klassischen Dienstnehmerverhältnis und sind als solche anzumelden und bei der Gebietskrankenkasse zu versichern.“ Diese Rechtsmeinung der Tiroler Gebietskrankenkasse (TGKK) bringt etliche heimische Skilehrer auf die Palme. Bis dato galt für die heimischen Skischulen das sogenannte „Seefelder Modell“. Dieses sah vor, dass jene Skilehrer, die als Gesellschafter an einer Skischule beteiligt sind, als selbstständige Unternehmer betrachtet werden und sich somit bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) selbst versichern müssen. „Aufgrund etlicher eindeutiger Urteile des Verwaltungsgerichtshofes haben wir im Juni angekündigt, dieses Seefelder Modell mit 31.12.2009 zu kündigen. Ab 1.1.2010 sind somit alle Skilehrer als Dienstnehmer zu betrachten und somit bei der Gebietskrankenkasse zu versichern“, informiert der stellvertretende Direktor der TGKK, Heinz Hollaus, über die neuen rechtlichen Rahmenbedingungen.
Landesverband beruhigt
Die Spitze des Tiroler Skilehrerverbandes, Präsident Richard Walter und Geschäftsführer Christian Abenthung, sehen sich ob dieser Veränderungen mit heftiger Kritik konfrontiert. „Auch uns wäre lieber gewesen, wenn wir unsere gewachsenen Strukturen beibehalten hätten können. Allerdings gab es in den Gesprächen mit der TGKK keine Chance auf einen Kompromiss. Wir müssen jetzt mit der neuen Regelung leben“, betonten Abenthung und Walter und versuchen, die erhitzten Gemüter zu beruhigen. „Viele der vorgebrachten Kritikpunkte sind auf Fehlinformationen zurückzuführen. Tatsächlich wird diese Änderung in erster Linie bedeuten, dass ein durchschnittlich verdienender Skilehrer mit ca. 10 Prozent Gehaltseinbußen rechnen muss. Im Gegenzug sind die Sozialleistungen, welche den Betroffenen zustehen, deutlich erweitert, etwa Pensionsversicherungszeiten, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, etc.“, relativiert Abenthung. Auch TGKK-Vizedirektor Heinz Hollaus ist überzeugt, dass dieser Umstieg den Skilehrern langfristig Vorteile bringt.
Damoklesschwert EU-Richtlinie
Für das kommende Jahr sieht die Spitze des Tiroler Skilehrerverbandes jedoch dunkle Wolken aufziehen. Konkret ist es die EU-Dienstleistungsrichtlinie, die den Vertretern der heimischen Skischulen massive Sorgen bereitet. Sollte es nicht gelingen, durch eine richtlinienkonforme Adaptierung des Tiroler Skischulgesetzes einen Schutz dieses Bereiches zu erreichen, würde dies bedeuten, dass jeder EU-Bürger mit einer abgeschlossenen Skilehrerausbildung in Tirol als Skilehrer tätig werden darf. Dies würde für etliche Skischulen den Todesstoß bedeuten.
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