„Windkraft beim Pumpspeicher Kühtai testen!“

Leitwind-Chef Anton Seeber (li.) mit Umwelt-LR Thomas Pupp vor einer Windturbine im Werk Telfs. | Foto: Land Tirol
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  • hochgeladen von Georg Larcher

TELFS. Für Umweltlandesrat Thomas Pupp stellt sich die Lage der Windenergie in Tirol mehr als unbefriedigend dar: „Ganz abgesehen vom Kriterienkatalog für die Windkraft, der von der Landesregierung nach der Wahl zu erledigen sein wird, bewegt sich die Diskussion um die Nutzung dieser erneuerbaren Energie nur im Kreis – zwischen totaler Ablehnung und Befürwortung.“
Eine sachliche Annäherung zu diesem Thema suchte Pupp selbst im Gespräch mit Anton Seeber, Chef der in Telfs ansässigen Firma Leitwind. Dieses Unternehmen hat mittlerweile über 250 Windkraftanlagen in Europa, Asien und Amerika errichtet. Nach diesem Gedankenaustauch mit Seeber ist für Pupp ein neuer Zugang zur Windkraft in Tirol möglich: „Eine sinnvolle und kostengünstige Lösung im Interesse der Allgemeinheit ist mit dem Pilotprojekt eines Windparks beim Pumpspeicherkraftwerk Kühtai möglich. So können wir uns mit dem Thema seriös und nachvollziehbar auseinandersetzen.“

Regeneratives Kombinationskraftwerk: Windkraft neben Wasserkraft
Dabei schwebt dem Umweltlandesrat vor, diese Anlage in ein regeneratives Kombinationskraftwerk zu verwandeln. Derzeit wird das Wasser des Speichers Längenthal mit dem billigeren Nachstrom aus fossilen und atomaren Kraftwerken in den höher gelegenen Finstertaler Speicher gepumpt. Zukünftig könnte diese Pumpe nicht mehr nur mit Strom aus dem Netz betrieben werden - sondern auch mit grüner Energie aus den Windrädern in der Umgebung des Kraftwerks. Das würde gleichzeitig die Energieeffizienz der Anlage erhöhen: Dann lassen sich mehr als drei Viertel von der für den Pumpbetrieb benötigten elektrischen Energie bei der Turbinierung zurückgewinnen.

„Global denken und lokal handeln, insbesondere weil sich heute kein Gebiet, eben auch Tirol nicht, der Welt verschließen kann“, stellt Anton Seeber fest. „Tirol als umweltbewusstes Alpenland kann sich einfach nicht dem innovativen Thema der Windenergie verweigern“, ergänzt Thomas Pupp: „Auch wenn wir davon ausgehen müssen, dass nur wenige Quadratkilometer Fläche tatsächlich für die Windkraft nutzbar sind – Tirol bleibt also weiterhin das Land der Gipfelkreuze.“

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