CONCORDIA LenZ
Freiwillig für mehr Bildungsgerechtigkeit
Seit einem Jahr engagiert sich Agate Oberrauch bei CONCORDIA LenZ für Schülerinnen und Schüler mit Fluchthintergrund. Gefunden hat sie ihr Engagement über die Wiener Freiwilligenmesse. Ein Erfahrungsbericht.
Es sind die kleinen Erfolgsmomente der Kinder, die für Agate Oberrauch ihr Engagement ausmachen: Wenn die Schülerinnen und Schüler endlich den schwierigen Rechenweg verstehen, an dem sie bei den Hausaufgaben verzweifelt sind. Oder wenn es ihnen nach wenigen Wochen in Österreich schon viel leichter fällt, Deutsch zu sprechen. Dafür nimmt Oberrauch gerne den weiten Weg mit dem Rad von zu Hause in den 2. Bezirk auf sich. Dort ist das Projekt CONCORDIA LenZ beheimatet, ein Lern- und Familienzentrum für exklusionsgefährdete Kinder, Jugendliche und Familien. Seit einem Jahr engagiert sich die 52-Jährige einmal pro Woche freiwillig in der Lernbetreuung für Schulkinder mit Fluchthintergrund.
Oberrauch fand ihr Engagement im vergangenen Jahr auf der Wiener Freiwilligenmesse. Eine Freundin hatte ihr von der Veranstaltung erzählt. Oberrauch hatte gerade ihr berufsbegleitendes Studium der Sprachwissenschaft abgeschlossen, einen neuen Job begonnen – und wollte ihren freien Tag in der Woche sinnvoll investieren: „Es geht mir und meiner Familie gut, wir führen ein sorgenloses Leben. Deshalb wollte ich etwas weitergeben“, so Oberrauch. Auf der Messe besuchte sie den Stand von CONCORDIA LenZ. Die „freundliche, gewinnende Persönlichkeit“ des Projektleiters sowie die Möglichkeit zur freien Zeiteinteilung überzeugte Oberrauch – und sie schloss sich der Lernbetreuung als Freiwillige an.
LenZ ist eine Einrichtung des Vereins CONCORDIA Sozialprojekte. Freiwillige können dort in der Lernbetreuung, Kinderbetreuung und im Deutschcafé mithelfen. Die Lernbetreuung, in der sich Agate Oberrauch engagiert, wird von 20 Kindern der Volks- und Hauptschule besucht. Mit zwei bis drei weiteren Lernbegleitern pro Tag hilft Oberrauch den Schülerinnen und Schülern bei den Hausaufgaben. Im Anschluss gibt es für die Kinder eine Jause und dann geht es in den Park: zum Fußballspielen, in der Korbschaukel schwingen und Herumspringen. Oberrauch fühlt sich als Freiwillige bei LenZ gut aufgehoben. Im Zentrum ist immer eine Ansprechperson der Organisation anwesend. Freiwillige können ihr eigenen Stärken einbringen und jede Woche neu entscheiden, wie oft und an welchen Tagen sie mithelfen möchten. Und im Team herrscht immer gute Stimmung.
Die perfekte Freiwilligentätigkeit für sich zu finden, war dabei gar nicht so einfach, erzählt Oberrauch. Es sei schwer, nur über eine Internetrecherche an alle nötigen Infos zu kommen. Sie motiviert deshalb Interessierte, Angebote wie die Wiener Freiwilligenmesse wahrzunehmen: „Ich konnte Fragen stellen, verschiedene Organisationen vergleichen und auch nach Sympathie gehen.“ Ein Jahr später ist es vor allem die „Freude der Kinder“, die Oberrauch motiviert, sich für LenZ zu engagieren: „Es klingt vielleicht banal. Aber ich merke einfach, dass die Kinder Spaß haben, die Lernhilfe notwendig ist und ihnen wirklich weiterhilft.“
Sie wollen sich auch freiwillig engagieren? Wissen aber noch nicht, wo oder wie? Dann besuchen Sie die 10. Wiener Freiwilligenmesse!
Wann?
Samstag, 8. Oktober: 11 - 18 Uhr
Sonntag, 9. Oktober: 10 - 17 Uhr
Wo?
Wiener Rathaus, Eingang Lichtenfelsgasse 2, 1010 Wien
Eintritt ist frei.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.