Corona
Virus, Tests, Impfungen, …
Seit einem Jahr hält uns die Corona-Pandemie in Atem: Vieles ist gelungen, bei manchem hapert’s noch.
ÖSTERREICH. „Es gibt, davon bin ich überzeugt, nur eine Möglichkeit, die Pandemie einzudämmen, und das ist die Impfung“, sagt Susanne Rabady, Vizepräsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin (ÖGAM). „Die Infektionszahlen sind schon wieder zu hoch, die Überwachungs- und Intensivstationen füllen sich. Testen ist gut, aber kann eine Infektion nie sicher ausschließen.“ Wichtig ist der oberösterreichischen Hausärztin, die auch Mitglied der Corona-Kommission der Bundesregierung ist, der Bevölkerung zu vermitteln: „Am Beginn der Erkrankung kann der Test noch negativ sein, obwohl man infiziert ist – und vor allem: ansteckend ist!“ Das betreffe alle Antigentests, in noch stärkerem Maß aber alle Selbsttests. Menschen mit Symptomen sollten sich deshalb unbedingt beim Arzt testen lassen, und das unter Umständen auch ein zweites Mal. Abgesehen davon gebe es ja nicht nur Covid, sondern auch andere Erkrankungen, die behandelt gehören, betont Rabady: „Fieber, als ein Beispiel, sollte abgeklärt werden, es kann viel dahinter stecken – von einer Harnwegs- bis zu einer Lungenentzündung.“
Arztbesuche nicht hinausschieben!
Die Hausärzte hätten sich recht rasch an die neue Situation angepasst – zieht die Allgemeinmedizinerin Bilanz. Es gebe heute fast überall Termin-, Telefon- oder Videoordination, sowie telefonische oder E-Mail-Rezeptbestellungen. „Die Wartezimmer dürfen nicht überfüllt sein“, erklärt Rabady. „Wir haben aber auch gelernt, dass wir aufpassen müssen, dass unsere Patienten trotz Pandemie ihre Vorsorgetermine wahrnehmen, dass sie im Krankheitsfall ärztliche Hilfe suchen,und dass chronisch Kranke ihre regelmäßigen Kontrollen machen.“ Darüber hinaus haben die Hausärzte natürlich auch ihre Patienten mit Covid zu betreuen, oft telefonisch. Wenn nötig sind – mit Schutzausrüstung – aber auch Visiten möglich. „Wir merken schon, dass es Patienten gibt, die den Arztbesuch scheuen. Das ist nicht sinnvoll, und auch nicht nötig“, so Rabady abschließend. Denn es bestehe die Gefahr, dass so Krankheiten verschleppt und die Lebensqualität beeinträchtigt werden. Obendrein sei ein schlechter Gesundheitszustand ungünstig, falls man tatsächlich an Covid erkrankt.
Umfrage "Ein Jahr Covid-19: Was sind die Herausforderungen?"
Andreas Krauter, Chefarzt der Gesundheitskasse
„Das im Vordergrund stehende derzeitige Problem ist, dass nicht ausreichend Impfstoff verfügbar ist. Hinzugekommen ist, dass die Diskussion über die Qualität der Impfstoffe eine hohe Verunsicherung bei der Bevölkerung ausgelöst hat, was möglicherweise ebenfalls zur Verzögerung bei der Impfstrategie führt.“
Thomas Szekeresz, Ärztekammer-Präsident
„Die Pandemie hat uns gezeigt, wie entscheidend ein gut ausgebautes Gesundheitssystem ist. Aktuell geht es darum, neben Covid-19 auch Kollateralschäden der Pandemie nicht aus den Augen zu lassen. Niemand braucht sich zu fürchten, seine dringend notwendigen Vorsorge- und Routineuntersuchungen zu absolvieren!“
Ulrike Mursch-Edlmayr, Apothekerkammer-Präsidentin
„Für das Problem der Lieferengpässe bei Rohstoffen und Arzneimitteln braucht es endlich eine nachhaltige Lösung. Schon seit Jahren fordern wir von der internationalen Politik Schritte, um die Produktion und Lagerung fest in Europa zu verankern. Die aktuelle Misere unterstreicht diese Notwendigkeit.“
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