Autistenhilfe
Autisten besser verstehen
Der richtige Umgang mit Autismus ist wichtig. Die Autistenhilfe unterstützt Betroffene und Angehörige dabei.
INNERE STADT. Wie gehe ich richtig mit meinen Mitmenschen um? Wie passe ich mein Verhalten an andere an? Warum werde ich gemobbt? Diese und mehr Fragen stellen sich Personen, die an Autismus leiden.
Autismus ist ein komplexes Störungsbild. Es zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sich die Betroffenen im Umgang mit anderen schwertun. Das Krankheitsbild wird in drei Bereiche unterteilt: soziale Interaktion, Kommunikation und ritualisierte Verhaltensweisen bzw. spezielle Interessen. "Manche interessieren sich besonders für die Logos von Autos und manche für Tiere", verrät Sonja Metzler, Leiterin des Diagnostik- und Therapiezentrums der Autistenhilfe.
Krankheitsbild von Autismus
Manche Autisten müssen lernen, wie man mit anderen Personen richtig umgeht. Ihnen wird meist unterstellt, dass sie keinen Kontakt mit anderen wollen. Viele suchen diesen zwar, wissen aber oft nicht, wie sie sich richtig verhalten sollen, und setzen ungeschickte Taktiken ein. Das kann zum Ausschluss aus einer Gruppe oder im schlimmsten Fall zu Mobbing führen. Es fehlt ihnen an Fertigkeiten, die man in einer Therapie aufbauen kann. "Darin wird zum Beispiel der Blickkontakt geübt oder das Imitieren von Mimik und Gestik", sagt die Expertin Metzler.
Die Autistenhilfe im 1. Bezirk ist eine kostenlose Anlaufstelle. Dort wird in einem ausführlichen Gespräch mit den Eltern und dem Kind über die gesamte Entwicklung gesprochen. Eine Beratungseinheit dauert 50 Minuten.
Doch nicht nur Kinder zählen zu den Patienten der Autistenhilfe, sondern auch Erwachsene. Häufig werden bestimmte Situationen oder Bereiche abgefragt, in denen sich ein ungewöhnliches Verhalten bemerkbar macht. Autisten verhalten sich oft nicht der Situation entsprechend. Eine einzelne ungewöhnliche Verhaltensweise bedeutet aber nicht gleich die Diagnose "Autismus".
Die Zahl der Erwachsenen hat in der Diagnostik in den vergangenen Jahren zugenommen. Frauen und Mädchen sind aber nach wie vor unterdiagnostiziert. Man vermutet hier eine hohe Dunkelziffer. Das liege daran, dass Mädchen oft bessere Strategien hätten und sich an Rollenmodellen orientieren würden, erklärt Metzler.
Manchmal kommen auch Personen in die Beratungsstelle und suchen in einer bestimmten Situation Hilfe. Dann wird versucht, gemeinsam herauszufinden, wie man gewisse Dinge am besten umsetzen kann. Die Autistenhilfe unterstützt auch bei Problemen in der Schule oder in der Arbeitsstelle.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.