Die Papierspuren der Habsburgermonarchie
In der Langen Nacht der Museen öffnet auch das Staatsarchiv am Minoritenplatz seine Türen.
INNERE STADT. 2016 jährt sich zum 100. Mal der Todestag des vorletzten österreichischen Kaisers. Ebendieser ließ zu Beginn des 20. Jahrhunderts die nunmehrige Außenstelle des Staatsarchivs im 1. Bezirk errichten. Das von Maria Theresia gestiftete "Geheime Hausarchiv" in der Hofburg mit zahllosen Außenstellen platzte bereits aus allen Nähten. Etwa die Hälfte des elfstöckigen Archivs ist mit Dokumenten aus der 68-jährigen Rekordregentschaft Kaiser Franz Josephs gefüllt. Dabei reichen die 18 Regalkilometer füllenden Archivalien vom Jahre 816 bis zum Ende der Habsburgermonarchie 1918. Einen einzigartigen und sonst versperrten Blick auf das imposante Archivdepot mit seinen einmaligen Stahlgitterböden bekommt jeder, der schwindelfrei ist, in der Langen Nacht der Museen am 3. Oktober.
Ringstraße und Nordpol
In der Sonderausstellung dreht sich das meiste rund um den Hausstifter Kaiser Franz Joseph. Einer der Kuratoren, Michael Göbl, ist Referent für die Reichsarchive und die Karten- und Plansammlung des Haus-, Hof- und Staatsarchivs. Soeben hat er sein Buch "Kaiser Franz Joseph I. 1830 – 1916" mit Bildern und Dokumenten aus dem Archiv fertiggestellt. Der von ihm gestaltete Teil der Ausstellung trägt eine persönliche Note des Kaisers und zeigt beispielsweise dessen handschriftliche Bewilligung der Nordpol-expedition von Julius Payer und Carl Weyprecht, die in der Benennung des Franz-Josef-Landes gipfelte. Auch die von Kaiser Franz Joseph initiierte Ringstraße, die Doppelhochzeit der Enkel Kaiser Maximilians, mit dem die Gründung der Donaumonarchie einhergeht, und die Stiftung der Universität Wien durch Rudolf IV. werden thematisiert.
Zur Sache:
Ein Ticket, viele Schauplätze heißt es wieder am 3.10. von 18 bis 1 Uhr in der Langen Nacht der Museen. In der Innenstadt gibt es auch abseits der Klassiker viel zu entdecken, unter anderem in der Hofzuckerbäckerei Demel oder im Filmmuseum. Alle teilnehmenden Einrichtungen und genauere Infos finden Sie online auf langenacht.orf.at
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