Ein attraktives Bezirkszentrum für Floridsdorf
Plädoyer für einen fußgängerfreundlichen und einladenden Spitz
Derzeitige Situation am Spitz
Der Spitz in Floridsdorf wäre an und für sich ein sehr attraktiver Platz, der von einem schönen Gründerzeit-Ensemble umrahmt wird. Der Platz ist öffentlich gut erreichbar und es gibt einige gute Fachgeschäfte.
Der Spitz wäre also ein attraktiver Platz – wenn der starke Kfz-Verkehr nicht wäre. In der Spitzenstunde beträgt der Durchzugsverkehr ca. 600 Kfz stadtauswärts, obwohl es mit der A22 – Verlängerung eigentlich eine Umfahrung für den Durchzugsverkehr gibt.
Das macht den Platz für FußgängerInnen sehr unattraktiv.
Außerdem ist die Luftqualität im Bezirkszentrum stark beeinträchtigt. In der nahe gelegenen Gerichtsgasse befindet sich eine Messstelle des Umweltbundesamtes. Hier wird die Feinstaubbelastung gemessen. Der Grenzwert für Feinstaub PM10 beträgt 50 Mikrogramm im Tagesmittel. Diese Konzentration darf laut Immissionsschutzgesetz-Luft maximal an 25 Tagen überschritten werden. Laut Luftqualitätsrichtlinie der EU darf der Grenzwert an maximal 35 Tagen überschritten werden.
In Floridsdorf wurde der Grenzwert zB im Jahr 2011 insgesamt 53 mal überschritten!
Wie könnte es am Spitz ausschauen
Das Ziviltechnikerbüro Rosinak & Partner hat im Auftrag der MA 18 und der Bezirksvertretung Floridsdorf eine Machbarkeitsstudie zum Thema Verkehrsberuhigung erstellt und verschiedene Varianten ausgearbeitet. Neben sehr bestandsnahen Varianten, bei denen sich nicht sehr viel ändern würde, wurden auch die Möglichkeiten einer Begegnungszonen und einer reinen Fußgängerzone untersucht.
Ich finde die Begegnungszone (Variante 3.1) sehr ansprechend. In einer Begegnungszone sind alle VerkehrsteilnehmerInnen gleichberechtigt. Autos fahren in einer Begegnungszone sehr langsam. FußgängerInnen dürfen sich frei bewegen, sie dürfen allerdings die Autos nicht mutwillig behindern. Wer unbedingt mit dem Auto in das Bezirkszentrum muss, der kann das machen. Die anderen AutofahrerInnen werden entweder ausweichen, oder noch besser auf öffentliche Verkehrsmittel und Fahrrad umsteigen.
Die Begegnungszone würde die Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raumes am Spitz deutlich erhöhen. Die Leute könnten flanieren, herumsitzen, einkaufen gehen oder sich zum Plaudern und Diskutieren treffen. Man könnte Veranstaltungen am Spitz abhalten. Bauernmärkte, Flohmärkte oder Christkindlmärkte in attraktiver und verkehrsberuhigter Umgebung würden viele Menschen anlocken.
Die Begegnungszone würde urbanes Flair nach Floridsdorf bringen.
Der öffentliche Raum sollte primär für die Menschen - und nicht für die Autos - da sein!
Im Bereich, wo die Begegnungszone vorgesehen ist, gibt es deutlich mehr FußgängerInnen als AutofahrerInnen. Als Ziel für die Studie hat die Bezirksvertretung ausgearbeitet, die Situation für FußgängerInnen und RadfahrerInnen am Spitz zu verbessern, nicht die Situation für die Autos unverändert zu belassen
Natürlich würde durch die Verkehrsberuhigung die Luftqualität besser werden.
Ich wünsche mir von der Politik mutige Entscheidungen im Sinne einer sanften und nachhaltigen Mobilität!
Links:
Machbarkeitsstudie mit Varianten:
http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/studien/pdf/b008276.pdf
Feinstaubbelastung in Floridsdorf - Gerichtsgasse:
http://www.umweltbundesamt.at/umweltsituation/luft/luftguete_aktuell/ueberschreitungen/
Begegnungszone:
http://de.wikipedia.org/wiki/Begegnungszone
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