Kinos: Die vorletzte Episode
Auge Gottes schließt im Juni die Pforten Ï Selbst Arnold Schwarzen egger war zu Besuch
Das Votivkino wird bald der letzte Anbieter im Bezirk sein. Dabei haben die Lichtspiele am Alsergrund eine lange Tradition.
1979 gab es in Wien noch 65 Kinos – heute müssen sich Liebhaber mit 36 begnügen. „Ein Trend, der vor allem mit der Welle an Megaplex-Kinos begonnen hat“, erklärt Roland Fischer-Briand vom Österreichischen Filmmuseum.
Kleine Kinos spezialisieren sich
Die jüngste Schließung betrifft wieder den Alsergrund: Spätestens im Juni werden im „Auge Gottes“ in der Nussdorfer Straße 74 die letzten Filme über die Leinwand gehen. Damit verbleibt im Bezirk nur mehr das Kino an der Währinger Straße.
Doch diese Entwicklung hat nicht nur ihre Schattenseiten: „Die kleineren Kinos konzentrieren sich nun auf spezielle Angebote, die sie von den großen Megaplex Kinos unterscheiden.“
In Wien haben sich laut Historiker Werner Schwarz drei Kinotypen herauskristallisiert:
1. Megaplex-Kinos: Hier steht das Gesamterlebnis mit Shopping und Disko um Vordergrund. „Ein weiterer Schub der Amerikanisierung“, so Schwarz.
2. Programmkinos: Hier werden Filme abseits der Hollywood-Blockbuster gezeigt.
3. Spezialkinos: Das Filmarchiv Austria und das Filmmuseum richten sich mit Werkschauen an ein Spezialisten-Publikum.
Ohne Förderung wäre Wiens Kinolandschaft nicht denkbar: „Jährlich stehen den Arthouse-Kinos 400.000 Euro zur Verfügung“, erklärt Renate Rapf vom Büro des zuständigen Stadtrats Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ). Das „Auge Gottes“ wurde nicht gefördert, da es zu viele Säle hatte.
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