"Es wird zu viel"
Konkrete Regeln für Filmdrehs in der City gefordert
Die Innere Stadt ist der beliebteste Drehort für Filme in Wien. Das ist jedoch nicht ausschließlich positiv.
WIEN/INNERE STADT. Auf einen berühmten Schauspieler zu treffen, ist in der Inneren Stadt gar nicht so unwahrscheinlich – nicht etwa, weil diese in Wien Urlaub machen. Vielmehr könnte es zu einer solchen Begegnung kommen, weil der 1. Bezirk als der beliebteste Drehort für Filme in Wien gilt. Das gab zuletzt die Vienna Film Commission in ihrer Jahresbilanz 2022 bekannt.
Demzufolge fanden von insgesamt 624 Filmprojekten 18,2 Prozent der Dreharbeiten in der City statt. Zum Vergleich: In der Landstraße wurden nur 7,7 Prozent aller Filmszenen gedreht. Generell lag das Drehaufkommen in Wien vergangenes Jahr deutlich über dem Niveau vor Beginn der Pandemie.
City fordert klare Regeln
"Insbesondere die Rückkehr internationaler Produktionen in die Stadt war 2022 sehr erfreulich“, zeigt sich Marijana Stoisits, Geschäftsführerin der Vienna Film Commission, erfreut. Mit weniger Begeisterung sieht man diese Bilanz in der Inneren Stadt: Bereits in der Bezirksvertretungssitzung vergangenen März stellte die ÖVP einen Antrag, der konkrete Regeln für Filmproduktionen im Ersten forderte. Dieser wurde einstimmig angenommen. "Mit dem Film-Boom sind der Anspruch an den öffentlichen Raum und auch der administrative Aufwand gewachsen", erklärt Bezirksvizin Patricia Davis (ÖVP). Das sei für die Bewohner, das Personal des Magistrats sowie die Bezirksvorstehung "administrativ nicht mehr leistbar".
Zur Erklärung: Die MA 46 – Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten musste 2022 etwa 1.168 Bewilligungen ausstellen, denn wegen Dreharbeiten kommt es oft zu Straßensperren. "Derzeit arbeitet der Bezirk mit der MA 46 sowie den Filmschaffenden an praktikableren Modellen", erklärt Davis. Beispielsweise sollen Anträge künftig "gebündelt" gestellt werden.
Außerdem sollen im Rahmen der Dreharbeiten nur die "allernötigsten Fahrzeuge" im Altstadtkern stehen, die restlichen in "weniger dicht verparkten Bezirksteilen". Weiters soll bei Innendrehs, die mehrere Tage dauern, das benötigte Equipment nicht auf der Straße abgestellt werden. "Wir sind stolz darauf, dass die Innere Stadt ein beliebtes Motiv ist. Aber es braucht Regeln, die die Nutzung auf ein zumutbares Maß begrenzen", so Davis.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.