Schimmel: Mieter sind verzweifelt
Mindestens elf Parteien sind in einem Floridsdorfer Wohnbau sind betroffen. Genossenschaft gibt Mietern die Schuld.
bz-Immo-Experte Peter Nemeth beim Lokalaugenschein in der Wohnung von Familie P. in der Floridsdorfer Rudolf-Virchow-Straße: Kondenswasser läuft am Fenster des Kinderzimmers herab. Schimmel ist an den Fensterfugen im Wohnzimmer sowie im Schlafzimmer erkennbar.
"Ich habe bereits mehrmals auf das Problem aufmerksam gemacht. Mir wurde jedoch von der Genossenschaft gesagt, ich sei selbst schuld an dem Schimmel. Laut Gesiba müsste ich ununterbrochen heizen und jede Stunde lüften. Wie soll das denn funktionieren, wenn man berufstätig ist?", so Eva P.
Familie P., die mit ihrem siebenjährigen Sohn in dem Wohnbau wohnt, ist nicht die einzige Familie, die mit dem Schimmel-Problem zu kämpfen hat. Zehn weitere Fälle sind der bz-Wiener Bezirkszeitung bekannt.
Man hört das Wasser an den Fenster rinnen
"Wenn draußen die Temperaturen unter die Nullgrenze fallen, dann hört man regelrecht das Wasser an den Fenstern rinnen", erzählt Frau P. der bz.
Dazu bz-Immo-Experte Peter Nemeth: "Wenn in einer Wohnung ein Schimmel-Problem vorliegt, kann die Ursache durchaus das Fehlverhalten des Bewohners sein. Wenn sich bei einer Blitzumfrage weitere zehn Parteien melden, dann ist das aber eher unwahrscheinlich. Der Bauträger soll sich dem Problem ernsthaft stellen und den Mietern Lösungen anbieten."
"Keine ernsten Schäden"
In einer ersten schriftlichen Stellungnahme heißt es seitens der Gesiba: "In der Wohnhausanlage gibt es immer wieder Meldungen von Mietern über Schimmel und Kondensat, die in den meisten Fällen durch Mieterverhalten verursacht wurden. Jedenfalls lassen wir dabei festgestellte ernste Schäden verschuldensunabhängig beheben. Wir möchten dazu nur festhalten, dass bloßes Kondensat an den Fensterverglasungen und schimmelige Fensterfugen keine ernsten Schäden darstellen, sondern zumeist darauf zurückzuführen sind, dass Bewohner zu wenig heizen und lüften."
Die bz-Wiener Bezirkszeitung bleibt an der Causa dran.
bz-Immosprechstunde
Die nächste bz-Immosprechstunde mit Peter Nemeth findet am Montag, den 13. April, von 16.30 bis 19 Uhr unter der Telefonnummer 0664/80 666 5160. Die Immosprechstunde ist ein Gratis-Service der bz-Wiener Bezirkszeitung.
Alle Infos zur Immosprechstunde der bz-Wiener Bezirkszeitung finden Sie hier
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