Twin City Liner schlägt Wellen
Naturschützer und Fischer kritisieren hohe Geschwindigkeit – Vögel und Fische verenden
Wien-Bratislava für nur 31/Euro – die ökologischen Kosten sind aber weit höher.
(bar/si). Zerschmetterte Fischlaiche und verendete Jungvögel: Der Wellenschlag des Schnellkatamarans mit Jetantrieb hat Folgen für die Fauna des Donauraums. Wer die 60 Kilometer bis zur Grenzstadt in 75 Minuten zurücklegen will, der kann seit 2006 den Twin City Liner beim Schwedenplatz nutzen.
„Eine vernünftige Fischerei am Donaukanal ist nicht mehr zu betreiben“, erklärt Helmut Belanyecz vom Österreichischen Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz. „Der Wellenschlag hat fatale Folgen für den Fortbestand der Fische.“ Auch der Nationalpark Donau-Auen, der sich von Wien bis zur slowakischen Grenze erstreckt, ist mit den Auswirkungen des Schiffsverkehrs konfrontiert. Der 1.960 PS starke Motor ermöglicht eine Reisegeschwindigkeit von 60 km/h. „Für die Jungtiere der seltenen Flussuferläufer und Flussregenpfeifer hat das tödliche Folgen“, sagt Donau-Auen-Sprecherin Erika Dorn.
Bestimmungen eingehalten
„Die Wellenhöhe beträgt lediglich 0,3 Meter“, argumentiert man im Büro der zuständigen Stadträtin Ulli Sima (SPÖ). Auch die das Schiff betreibende Wien-Holding verteidigt sich: „Die gesetzlichen Bestimmungen werden auf Punkt und Beistrich eingehalten.“
Das nahe bei der Anlagestelle ankernde Badeschiff hingegen berichtet, dass bei Fahrten des City Liners bis zu acht Kubikmeter Wasser aus dem Pool schwappen.
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