Für Gastronomiebetriebe
Aus für Heizschwammerl in der Wiener City?
Stehen Heizschwammerl und Co. für Gastronomiebetriebe vor dem Aus? In der Wiener City durchaus möglich, denn bei der Bezirksvertretungssitzung brachten die Grünen Innere Stadt dazu einen Antrag ein, welcher einstimmig von allen Parteien angenommen wurde. Die Wirtschaftskammer wusste nichts davon.
WIEN. Gemütlich beim Spritzer trinken draußen sitzen und auch im Winter beim Lokal-Besuch bei angenehm, kuschliger Temperatur seinen Feierabend genießen: Heizschwammerl und Co. mach(t)en dies möglich. Dass es diesen Winter jedoch alles andere als wohlig warm wird, ist den meisten vermutlich schon bewusst. Denn die Preise für Energie steigen stetig an und viele Betriebe – nicht nur in der Wiener Innenstadt – können sich das nicht leisten.
Einige Gastronomiebetriebe im 1. Bezirk kündigten bereits an, den Energieverbrauch, so stark wie möglich, zu reduzieren. Dazu gehört bei vielen auch, die beliebten Heizschwammerl im Schanigarten nicht einzuschalten. Nicht zuletzt, weil auch die Abgabe für die Heizgeräte in diesem Jahr fast doppelt so hoch ist, wie die Jahre zu vor.
Durchaus täte das Abdrehen der Heizschwammerl auch der Umwelt gut. Aus diesem Grund brachten die Grünen einen Antrag ein, dass künftig im Bezirk keine Heizschwammerln in Schanigärten mehr in Betrieb genommen werden sollen. Zur Einordnung: Laut Erhebung hatten von 3.556 Schanigärten im vergangenen Winter 167 Heizgeräte.
Weder Feuer noch Flamme für die Heizschwammerl
Der Antrag wurde einstimmig von allen anwesenden Parteien angenommen. „Waren Freiluftheizungen schon bisher aus klimaschutztechnischer Sicht für viele Menschen ein regelmäßig auftretendes Ärgernis, so wären glühende Außenheizungen im kommenden Herbst/Winter eine Provokation für alle, die aus finanziellen, klimabewussten oder solidarischen Gründen in diesem Winterhalbjahr ihre Wohnung um ein paar Grad niedriger heizen werden“, erklärt der Klubobmann der Grünen Innere Stadt, Alexander Hirschenhauser den Antrag.
Bei dem Antrag handelte es sich um einen Resolutionsantrag, der im Bezirksparlament eingebracht wurde. Bei dieser Art von Anträgen spricht sich der Bezirk gemeinsam für oder gegen etwas aus. Der zweite Antrag, der die magistratische Dienststelle ersucht nach rechtlichen Möglichkeiten die Freiluftheizungen zu untersagen, wurde mehrheitlich in den Umweltausschuss des Bezirks verwiesen. Bei dem eigentlichen Antrag trat auch die SPÖ bei.
Reaktion der Wirtschaftskammer ausständig
Solange niemand eine Außenheizung betreibe, stehe hier kein Betrieb im Wettbewerbsnachteil, heißt es dazu von den Grünen. „Die enorm gestiegenen Energiekosten können sogar bedeuten, dass Betriebe ohne Außenheizungen trotz schwächerer Belegung ihrer Schanigärten ein besseres Ergebnis erwirtschaften“, so Hirschenhauser weiter.
Von Seiten der Wirtschaftskammer ist man darüber eher weniger erfreut. Vom Fachverband Gastronomie der WK heißt es dazu: „Die Gastronomie fordert unternehmerische Freiheit ein. Die Betriebe sollen selbst berechnen, ob es sich bei den aktuellen Energiepreisen wirtschaftlich für sie auszahlt, die Heizschwammerl einzuschalten und dementsprechend entscheiden.“
Die Gastronomen der City zeigen sich gespalten: Während einige meinen, dass die Kundschaft ohne Heizschwammerl ausbleiben würde, erklären andere, dass sie wegen der hohen Stromkosten ohnehin keine Außenheizungsgeräte einschalten würden.
Ob die Outdoor-Heizgeräte in den kalten Wintermonaten nun tatsächlich eingeschalten werden oder nicht, wird sich vermutlich in den kommenden Tagen oder Wochen herausstellen. Auf meinbezirk.at halten wir Dich am Laufenden!
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