Stadthalle: Druck auf Politik
Die Freiluftsaison ist vorbei, der Druck für eine rasche Sanierung des Hallenbads wächst.
Die 50-Meter-Bahn des Stadthallenbads war ein Unikat in Wien. Die Betonung liegt auf "war", denn seit dem Beginn der Sanierung müssen sich Schwimmbegeisterte nach Alternativen umsehen – im Indoor-Bereich ein unmögliches Unterfangen.
Hier eine Chronologie der bisher vierten Sanierung des Stadthallenbads:
Oktober 2009: Die Sanierung des Stadthallenbads wird im Gemeinderat beschlossen. Die "Wiener Stadthalle" führt diese auf eigene Rechnung durch, das Sportamt übernimmt aber die Kosten.
Jänner 2010: Architekt Georg Driendl bekommt den Zuschlag in dem zweistufigen, EU-weiten Vergabeverfahren als Generalplaner.
Februar 2010: Das Bundesdenkmalamt stellt das von Roland Rainer 1974 erbaute Hallenbad unter Denkmalschutz.
Mai 2010: Die Sanierung des Gebäudes beginnt. Man rechnet mit Kosten von bis zu 17 Millionen Euro. Geplante Eröffnung: September 2011.
Dezember 2011: Nach der schon verzögerten Sanierung wird das Vier-Millionen-Liter-Becken wieder befüllt. Plötzlich werden Löcher im Becken sichtbar, ein Tropfen tritt alle drei Sekunden aus. Das macht einen halben Liter pro Tag.
Jänner 2012: Die Wien Holding, das Sportamt und die Wiener Stadthalle als Bauherr beantragen einen Baustopp. Ein Beweissicherungsverfahren wurde eingeleitet.
Februar 2012: Der Baustopp wird wieder aufgehoben, die Baufirmen arbeiten weiter. Die Beweissicherung läuft weiter. Das Bezirksgericht Fünfhaus forderte vom Generalplaner, der Bauaufsicht und von den Baufirmen Stellungnahmen.
September 2012: Die ÖVP behauptet, es gebe ein Gutachten, wonach die Stahlbetonhülle des 40 Jahre alten Beckens zu rosten begonnen habe und somit eine Schließung wesentlich billiger sei als eine Sanierung. Sportstadtrat Christian Oxonitsch (SP) dementiert die Existenz dieses Gutachtens umgehend.
Oktober 2012: Das Ergebnis des Beweissicherungsverfahrens wird erwartet. Das Gericht soll dann die Verantwortung in diesem Fall klären.
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