Videoüberwachung bleibt umstritten
Polizeikameras überwachen drei Plätze in Wien. Bei der Suche nach Kriminellen hilft das wenig.
Eine durchwachsene Bilanz der polizeilichen Video-überwachung präsentierte jüngst Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (VP). Bei den 46 geklärten Delikten, die 2012 an den videoüberwachten Orten begangen wurden, konnte kein Zusammenhang mit den installierten Kameras hergestellt werden.
Auch im Bereich der Prävention gebe es kaum Fortschritte: "In vielen Bereichen ist die Kriminalitätsbelastung auf einem derart niedrigen Niveau, dass von einem weiteren Rückgang nicht die Rede sein kann", heißt es in der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der FPÖ.
Ausnahme: Karlsplatz
Am Schottenring etwa schrumpfte die Zahl der Straftaten von 26 im Jahr 2010 auf 20 im Jahr 2012 – ein bescheidener Rückgang also. Einzige Ausnahme: der Karlsplatz. Hier gingen die Straftaten von 855 (2010) auf 41 (2012) zurück. Dafür dürften aber eher die Schwerpunktaktionen der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität verantwortlich sein.
Kritik an der Videoüberwachung der Polizei kommt daher von den Grünen: "Der einzige Effekt ist, dass sich Kriminelle an unüberschaubarere Plätze zurückziehen. Die Polizeiarbeit wird dadurch erschwert", so der Sicherheitssprecher Peter Pilz.
An eine Ausweitung der Video-überwachung wird auch vom Ministerium nicht gedacht: "Es liegen keine Anträge vor."
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